Australien (Ostküste)

Melbourne – Great Ocean Road – Whitsundays – Brisbane – Sydney

Übersicht

Wir sind Mitte Februar für 3 Wochen nach Australien gereist. Dabei hat uns unsere Route größtenteils entlang der Ostküste geführt. Neben den drei größten Städten des Landes (Sydney, Melbourne, Brisbane) haben wir auch einige kleinere Städtchen gesehen und natürlich den ein oder anderen Abstecher in die Natur gemacht. Zu dieser Zeit war das Wetter ein klein wenig durchwachsen, aber größtenteils schön – man sollte sich aber bewusst sein, dass es zu dieser Zeit im schlimmsten Fall auch ein paar Regentage geben kann. Trotzdem ist es – laut diverser Reiseführer – eine sehr gute Zeit das „ganze“ Land zu bereisen.

Eine niedrigere Prio hatte für uns das Schnorcheln – auch beeinflusst durch die Quallensaison an der Ostküste, die von November bis Mai dauert. Während dieser sollte man nur mit einem sogenannten Stinger Suit (dünnerer Neoprenanzug) ins Meer gehen. Das hat dazu geführt, dass wir vorab nicht viel recherchiert hatten. Und so mussten wir feststellen, dass das Great Barrier Reef rund um Cairns deutlich näher an der Küste liegt und somit einfacher zu erreichen wäre.

Den Ulura a.k.a. Ayers Rock haben wir bewusst nicht mit auf unsere Route gesetzt. Dafür müsste man doch einiges an Geld (Flüge, Unterkunft, Transport und Eintritt sind in Summe wohl nicht ganz günstig) und vor allem Zeit einplanen, die dann wiederum an anderer Stelle fehlen würde. Ich habe auch lange recherchiert, ob man mit wenig Aufwand einen ersten Eindruck vom Outback bekommen kann – auf unserer Route hätte dies aber einen Umweg von vielen hundert Kilometern bedeutet.

Unsere Route

Wie bei all unseren Fernreisen der letzten Jahre haben wir einen Gabelflug gebucht. So sind wir nach Melbourne geflogen und von Sydney wieder zurück. Das spart allen voran Zeit und ist oftmals nicht teurer als ein Standard Hin- und Rückflug. Die Mehrkosten übersteigen in der Regel zumindest nicht die Kosten für einen zusätzlichen Inlandsflug, manchmal ist es sogar günstiger – einfach mal auf Skyscanner [Affiliate Link] herumspielen.

In Summe hatten wir vor Ort 20 Tage. Wir sind vormittags in Deutschland losgeflogen und am Folgetag abends in Melbourne gelandet (Tag 0). Dadurch mussten wir uns dann nicht mehr allzu lange wach halten und konnten den Jetlag – trotz Flug in Richtung Osten – relativ gering halten.

Australien Ostküste: Route 3 Wochen

Die ersten vier Tage unserer Reise haben wir in Melbourne (Tag 1 & 4) und mit dem Mietwagen auf der Great Ocean Road (Tag 2 & 3) verbracht.

Danach ging es per Inlandsflug direkt auf die Whitsunday Islands (Tag 5 & 6) an der Ostküste. Dort haben wir eine Nacht am traumhaften Whitehaven Beach verbracht, bevor wir nach Airlie Beach übergesetzt haben.

Von Airlie Beach haben wir uns das zweite Mal mit dem Mietwagen in den Linksverkehr gewagt. Eine Woche waren wir in Queensland „on the Road“ (Tag 7 – 13) und haben uns mit Zwischenstopps in Rockhampton, Bundaberg oder auf Fraser Island nach Süden bis Brisbane durchgeschlagen.

In Brisbane (Tag 14 – 16) hatten wir drei sehr entspannte Tage, bevor es ein weiteres Mal per Inlandsflug zu unserem finalen Stopp ging. In Sydney (Tag 17 – 20) haben wir zum Abschluss unsere letzten vier Tage rund um das weltberühmte Opernhaus verbracht.

Einreise

Die Einreise-Kontrollen nehmen die Australier sehr genau. Wo in anderen Ländern Drogenhunde zum Einsatz kommen, schnüffeln die Vierbeiner hier nach verbotenen Lebensmitteln. Da das Ökosystem des Kontinents sehr sensibel ist, kennen die Beamten hier keinen Spaß. Wo eine importierte Tafel Schokolade kein Problem ist, wird es bei frischem Obst oder Fleisch problematisch. Ebenso solltet ihr die Erde aus der Sohle eurer Wanderschuhe schon zu Hause entfernen. Macht euch hier unbedingt vorab mit den Einreisebestimmungen vertraut und lasst die Sachen im Zweifel lieber zu Hause. Wenn ihr dennoch etwas im Gepäck habt, wo ihr euch nicht sicher seid, sprecht die Beamten an – so kommt ihr zumindest um eine Strafe herum, auch wenn das Essen dann vielleicht trotzdem in die Tonne wandert.

Staatsbürger Deutschlands, Österreichs und der Schweiz benötigen für die Einreise einen gültigen Reisepass. Für touristische Aufenthalte von bis zu drei Monaten ist ein eVisitor Visum ausreichend, das vorab online beantragt werden muss (Stand: Januar 2021). Wer zudem vor hat, die Straßen unsicher zu machen, benötigt zusätzlich zu seinem nationalen auch einen internationalen Führerschein.

Tag 1 & 4: Melbourne

Die zweitgrößte Stadt Australiens und Hauptstadt des Bundesstaates Victoria ist auf den ersten Eindruck eine Stadt mit hoher Lebensqualität, ohne aus touristischer Sicht die ganz großen Highlights zu bieten. Das Stadtbild ist geprägt durch den Yarra River, der durch das Zentrum fließt und für das entsprechende Flair sorgt. Wer genau hinsieht, dem wird auch auffallen, dass die Stadt eine sehr aktive Streetart-Szene hat. So kommt man beim Erkunden der Stadt immer wieder an Gassen vorbei, die den Künstlern als „Leinwand“ zur Verfügung stehen. Uns ist zudem der sehr hohe Anteil von Asiaten an der Stadtbevölkerung aufgefallen – auch außerhalb von Chinatown. Das macht sich besonders in der Gastronomie bemerkbar – für Freunde der asiatischen Küche wie uns ein leckerer Nebeneffekt.

> Transport

Vom Flughafen ins Zentrum sind wir mit dem Skybus gefahren. Die einfache Fahrt kostet knapp unter 20$ und dauert nur knapp 30 Minuten. Beim Kauf eines Hin- und Rückfahrt-Tickets (wenn ihr wie wir Melbourne wieder per Flugzeug verlasst) spart ihr nochmal ein paar Dollar zusätzlich. Für uns die beste Option, da die Busse zudem sehr eng getaktet fahren.

Alternativ könnt ihr mit dem Bus 901 vom Domestic Terminal zur Broadmeadows Station und dann per Zug ins Zentrum. Hier seid ihr, je nach Taktung und Wartezeit beim Umstieg, mindestens eine Stunde unterwegs. Dafür zahlt ihr mit den Öffentlichen aber auch nur 4,50$. Voraussetzung ist eine myki Karte – siehe nächster Absatz.

In der Innenstadt ist sehr praktisch, dass das Zentrum von einer ziemlich großen Zone umgeben ist, in der die Nutzung der Trams kostenlos ist. Wir haben die Zone nur einmal in Richtung Strand (St. Kilda) verlassen – mussten uns dann aber für diese eine Fahrt eine myki Karte zulegen. Die einmaligen Anschaffungskosten von 6$ könnt ihr jedoch sparen, wenn ihr ein Android Smartphone mit Google Pay nutzt. Legt die mobile myki dort an und wählt als Tourist die Option myki Money.

> Unterkunft

Das ibis Melbourne Little Bourke Street wurde kurz nach unserem Aufenthalt in Melbourne Hotel CBD [Affiliate Link] umbenannt und gehört seitdem logischerweise auch nicht mehr zu der französischen Kette.

Das Hotel liegt – wie der neue Name bereits verrät – im Central Business District (CBD), westlich vom Zentrum rund um die Flinders Street Station. Dorthin sind es zu Fuß etwa 1,5 km oder 20 Minuten. Ein paar Minuten schneller geht es, wenn ihr zwischendrin in eine der kostenlosen Trams springt. Praktisch ist zudem, dass die Southern Cross Station nur wenige Meter entfernt ist. Hier kommt der Skybus vom Flughafen an und fährt auch wieder ab.

Zu ibis-Zeiten hat das Frühstück bei Vorab-Buchung am Vorabend 20$ pro Person gekostet (sonst 25$). Dafür bekommt ihr – und zumindest das scheint sich nach der Umbenennung nicht geändert zu haben – ein reichhaltiges Buffet. Für dieses wie auch für die meisten Frühstücke, die wir in Australien gegessen haben, gilt: Brot = Toast, Wurst = heißes Würstchen oder Bacon, Kaffee = mittelmäßig. Unser Highlight war das Waffeleisen.

> Sehenswürdigkeiten

Aus unserer Sicht sind zwei volle Tage für Melbourne ausreichend, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen und auch mal in einer Bar an der South Bank des Flusses Halt zu machen.

  • Flinders Street Station – markantestes Bauwerk im Zentrum
  • Federation Square – zentraler Platz direkt neben dem Bahnhof
  • Hosier Lane – der Streetart Hotspot, auch nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt. Am besten auch gleich die AC/DC Lane und den Duckboard Place ums Eck anschauen.
  • Shrine of Remembrance – Kriegsdenkmal in den Botanic Gardens. Schöner Spaziergang vom Zentrum (1,5 km nach Süden) durch die Gärten, auf dem Rückweg am besten auf der anderen Seite des Flusses zurück spazieren (Tennisanlagen Australian Open & Cricket Ground).
  • State Library of Victoria – Bibliothek im viktorianischen Stil, innen noch beeindruckender als außen (1 km nördlich vom Bahnhof)

Hin- und hergerissen sind wir bzgl. der Pinguine in St. Kilda. Dort gehen am Ende des langen Piers pünktlich zum Sonnenuntergang die Zwergpinguine an Land. Erwartet aber hier keine Pinguin-Parade, sondern vereinzelte Tiere – und sehr vielen Touristen. Mit dieser Erwartungshaltung dann doch irgendwo ein schönes Schauspiel.

Desweiteren sind die Malls im CBD, z.B. die Royal Arcade und die Block Arcade, einen kurzen Abstecher wert. Wer noch Zeit übrig hat und gut zu Fuß ist, kann auch die Parks im Osten des CBD erkunden. Im Carlton Gardens ist das imposante Royal Exhibition Building zu finden und in den Fitzroy Gardens das Häuschen von Captain Cook (Cooks’s Cottage).

Den etwas außerhalb gelegenen Queen Victoria Market könnt ihr unserer Meinung nach getrost auslassen. Hier werden Lebensmittel und diverser Ramsch auf einer durchaus großen Fläche verkauft. Diese ist aber weder hübsch angerichtet, noch in sonst einer Art und Weise sonderlich spektakulär.

Melbourne: Flinders Street Station
Flinders Street Station
Melbourne: Street Art mit Elton John und Baby-Yoda
Melbournes Street Art Szene

Tag 2 & 3: Great Ocean Road

Die Great Ocean Road ist eine 243 km lange „Scenic Route“, die in Torquay beginnt und in Allansford endet. Dazu kommen etwa 100 km für die Anfahrt aus Melbourne. Dafür haben wir uns die letzten knapp 50 km gespart und haben als Endstation Port Campbell in der Nähe der Twelve Apostles ausgewählt. Dort haben wir auch eine Nacht verbracht, um am nächsten Tag mehr oder weniger dieselbe Strecke zurück zu fahren. In Summe zweimal fast 300 km, für die Google als reine Fahrtzeit 4,5 Stunden veranschlagt. Ihr könnt aber zwei volle Tage für diese abwechslungsreiche Route einkalkulieren, die zumeist an der Küste entlang, aber auch einige Zeit durch ein Stück Regenwald führt.

> Transport

Wie immer haben wir unseren Mietwagen über billiger-mietwagen.de [Affiliate Link] gebucht. Was es dabei für eine unbeschwerte Miete zu beachten gibt, findet ihr unter den Reisetipps.

Für mich war es Premiere im Linksverkehr hinter dem Steuer zu sitzen. Besonders die erste halbe Stunde, um während der Rush Hour aus der Stadt zu kommen, war mit ein wenig Anspannung verbunden, aber dann doch gut machbar. Scheibenwischer und Blinker habe ich aber auch noch Tage später gerne verwechselt 😉 Sehr froh war ich aber über das Automatik-Getriebe – wenngleich der Standard in Australien – da ich mir mit links schalten doch recht schwierig vorstelle. Auf der Landstraße habe ich aufgrund der Sitzposition rechts bis zum Schluss (inkl. Roadtrip an der Ostküste) dazu tendiert zu weit links zu fahren – ein aufmerksamer Beifahrer ist hier sehr hilfreich.

Und noch drei wichtige Tipps:

  1. Holt den Mietwagen früh ab! Im Zweifel verliert ihr hier nämlich auch noch einiges an Wartezeit, da diese Idee jeden Tag im Jahr auch jede Menge andere Touris haben – bei jeder Mietwagen Firma. Und bald ist der Vormittag rum und ihr seid noch nicht mal auf der Great Ocean Road.
  2. Gebt den Mietwagen exakt 48 Stunden später zurück! Zumindest auf dem Papier. Das kostet nicht mehr und die meisten Anbieter bieten euch auch eine Rückgabe nach den Öffnungszeiten an, sodass ihr das Auto ggf. auch in der Nacht zurück bringen könnt. So müsst ihr euch auf der Rückfahrt nicht abstressen – denn auch Tag 2 wird schneller vergehen als gedacht.
  3. Deaktiviert Mautstraßen im Navi! Wenn ihr doch aus Versehen auf einer der „Toll Roads“ landet, zeigt es dem Mietwagen Anbieter nach der Miete an. Diese können euch auch noch im Nachgang registrieren – das ist deutlich günstiger als die Strafe vom Betreiber und die Bearbeitungsgebühren vom Mietwagen Anbieter.
> Unterkunft

Die Wahl auf Port Campbell für die Übernachtung fiel vor allem aufgrund seiner Nähe zu den Twelve Apostles. So konnten wir diese sowohl zum Sonnenuntergang, als auch von der Vormittags-Sonne perfekt in Szene gesetzt, bewundern.

Das Southern Ocean Motor Inn [Affiliate Link] ist ein zweckmäßiges Motel, das vor allem mit seiner Lage direkt neben der Bucht punktet, aber auch sonst wenig zu bemängeln hat. Da wir kurz vor Ende des Check-Ins (19 Uhr) ankamen, wartete der Schlüssel bereits in unserem Zimmer – ein Zettel am Häuschen der Rezeption gab uns den entsprechenden Hinweis. Und auch der Check-Out lief unkompliziert mittels Schlüsselbox.

Frühstück bietet das Motel nicht an, daher haben wir uns im Ort etwas gesucht – viele Optionen gibt es dabei nicht. Unsere Wahl fiel auf das Alcove Cafe, das ein leckeres Müsli im Angebot hat.

> Sehenswürdigkeiten

Damit für die Rückfahrt auch noch ein paar Ziele übrig bleiben, haben wir nicht alle Sehenswürdigkeiten auf der Hinfahrt abgeklappert. Außerdem wollten wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang an den Twelve Apostles sein und davor noch im Hotel einchecken. Die Liste der Highlights ist aber in der Reihenfolge von Melbourne nach Port Campbell:

  • Bells Beach – imposanter Strand unmittelbar nach Torquay, der zudem jährlich an Ostern Schauplatz des Rip Curl Surf Pro – eines der traditionsreichsten Surf Events weltweit – ist.
  • Memorial Arch – kurzer Fotostopp für den Bogen, der euch auf der Great Ocean Road Willkommen heißen soll, etwa 30 km nach deren eigentlichem Beginn.
  • Wilde Koalas in Kennett River – parkt zunächst beim Kafe Koala und versucht euer Glück in den Eukalyptusbäumen direkt hier. Spaziert (oder fahrt) dann aber unbedingt noch die Grey River Road 1 km oder weiter entlang. Eine Ansammlung an Touristen, die nach oben schaut, ist meistens vielversprechend.
  • Cape Otway Lighthouse – idyllisch gelegener Leuchtturm oberhalb der Klippen, 12 km (einfach) abseits der Great Ocean Road. Alleine die Fahrt durch den Regenwald ist den Abstecher aber schon wert. Eintritt auf das Areal (mit Café, historischen Gebäuden, Aborigine Lehmhütte) kostet allerdings stolze 19,50$.
  • Gibson Steps – Treppen, die in die Klippen hineingeschlagen wurden und euch zum Strand bringen – von wo ihr einen Blick auf die ersten Apostel werfen könnt.
  • Twelve Apostles – das Highlight der Great Ocean Road, anders als der Name vermuten lässt aber nur acht (früher neun) Kalksteinfelsen.
  • Loch Ard Gorge – schöne Bucht bzw. Lagune, etwa 4 km nach dem Twelve Apostles View Point.

Der Maits Rest Rainforest Walk war während unserem Besuch leider geschlossen. Daher können wir ihn nicht beurteilen, er wäre aber auch auf unserer To-Do-Liste gewesen. Zu finden ist er im Abschnitt, der durch den Regenwald führt, noch bevor es Richtung Cape Otway abgeht.

Etwa auf halber Strecke befindet sich Apollo Bay. Das Apollo Bay Fishermen’s Co-Op ist für Freunde von Seafood eine geeignete Möglichkeit Rast zu machen. Eher rustikales Ambiente und die Meerestiere sind gerne auch (aber nicht ausschließlich) mit Einsatz der Friteuse zubereitet.

Great Ocean Road: Twelve Apostles bei Sonnenuntergang
Twelve Apostles bei Sonnenuntergang
Great Ocean Road: Cape Otway Lighthouse
Cape Otway Lighthouse

Tag 5 & 6: Whitsunday Islands

Die Whitsunday Islands sind eine Perle an der Ostküste Australiens. Die Inselgruppe liegt etwa 70 km vor bzw. hinter dem Great Barrier Reef. Wenn ihr etwas mehr Zeit (und auch das nötige Kleingeld) mitbringt, ist das der Ort, um euren Urlaub um ein paar Tage zu verlängern – vom Segeltörn durch die Inselwelt bis hin zum Flug zum Riff.

Wir haben uns lediglich auf das Highlight der Whitsundays beschränkt: Den traumhaften Whitehaven Beach, der so weiß und fein ist, dass er quietscht, wenn man darauf geht.

> Transport

Wir sind von Melbourne nach Hamilton Island, also direkt auf die Whitsundays, geflogen. Es gibt täglich mehrere Verbindungen mit Qantas, Virgin Australia oder Jetstar (Preisvergleich mit Skyscanner [Affiliate Link]). Die Verbindungen und auch die Preise sind zumeist besser als zum nahegelegensten Flughafen auf dem Festland in Prosperine.

Jedoch kommt man vom Festland einfacher zum Whitehaven Beach als von Hamilton Island aus. Auch das kleine Familienunternehmen Scamper fährt diese Route nicht standardmäßig – auf Anfrage und gegen einen Aufpreis wurden wir dann aber vom Flughafen Pier abgeholt. Zu den regulären 155$ pro Person für die Hin- und Rückfahrt kamen nochmal 60$ obendrauf. Andere Optionen für die Route Hamilton Island – Whitehaven Beach konnten wir in dieser Price Range nicht ausfindig machen.

> Unterkunft

Um am Whitehaven Beach (oder einem anderen Camp Ground auf den Whitsundays) übernachten zu dürfen, benötigt ihr zuerst ein Camping Permit, das ihr für etwa 6$ pro Person auf der Website der Nationalparks online beantragen könnt.

Das Camping Equipment haben wir natürlich auch nicht von zuhause mitgenommen, sondern vor Ort ausgeliehen. Das ging auch über Scamper und somit kam alles aus einer Hand. Im Tausch haben sie für die Zeit unseres Insel-Aufenthalts auf unsere Koffer aufgepasst – das hat wirklich gut geklappt. Noch dazu haben sie angeboten gegen eine kleine Gebühr die gewünschten Lebensmittelvorräte einzukaufen. Wir haben aber bereits in Melbourne entsprechend eingekauft (lecker Dosen-Spaghetti und Instant Nudelsuppe 🙂 ) und in unserem Aufgabegepäck mitgebracht. Für Zelt, Gaskocher, Besteck und Co zahlt ihr für die erste Nacht 50$, für jede weitere 25$.

Zu Scamper sei noch zu sagen, dass sie sehr freundliche Gesellen sind, jedoch leider nicht immer 100% organisiert. Geantwortet haben sie nicht auf unsere Email, sondern erst auf eine spätere Facebook Nachricht. Dies blieb dann bis zum Schluss das primäre Kommunikationsmittel – und wir waren auch bis kurz vor unserer Ankunft immer wieder im Austausch. Vermutlich auch besser so, aber angenehmer wäre gewesen vorab schon überall einen Haken dran zu haben – vielleicht sind wir da aber auch zu deutsch.

Der Camp Ground selbst ist wirklich sehr basic. Es gibt dort Bio-Toiletten, aber keine Duschen oder in irgendeiner Form fließend Wasser. Daher wollt ihr vielleicht auch entsprechend Reinigungstücher einpacken und auf jeden Fall auch Mückenspray. Wir haben die Zeit sehr genossen, gleichzeitig war es eine spezielle Erfahrung. Mehr als eine Nacht wäre aber auch im Nachhinein schwer vorstellbar gewesen – wir sind jedoch auch nicht die geübten Camper. Am Ende des Tages müsst ihr abwägen, ob ihr den Strand am Abend und in der Früh für euch alleine (und ein paar andere Leute auf dem Zeltplatz) haben wollt oder ob ein Tagesausflug vielleicht auch ausreichend ist.

Whitsunday Islands: Whitehaven Beach
Der paradiesische Whitehaven Beach
Whitsunday Islands: Camp Ground am Whitehaven Beach
Der Camp Ground direkt hinter dem Strand

Anzumerken sei an dieser Stelle noch, dass besonders im ersten Quartal des Jahres starke tropische Stürme (Zyklone) im Nordosten Australiens auftreten können. Betonung liegt auf können – wenn dies nicht der Fall ist, kann ebenso strahlend Sonnenschein herrschen, wie auf den Bildern zu sehen ist. Nichts desto trotz, haben wir auch für den folgenden Roadtrip versucht, uns eine gewisse Flexibilität zu erhalten, um auf schlechtes Wetter reagieren zu können. D.h. wir haben entweder mit Stornierungs-Option oder die vorab recherchierte Unterkunft erst ein paar Tage vorher gebucht.

Tag 7 – 13: Roadtrip – Airlie Beach nach Brisbane

Auf unserem Roadtrip an der Ostküste haben wir etwa 1400 km zurück gelegt. Anders als an der Great Ocean Road fahrt ihr hier nicht direkt an der Küste entlang, sondern meistens ein wenig im Landesinneren. Dabei kann es auch mal sehr lange einfach nur geradeaus gehen. Im Gegensatz zu einer Autobahn, wo man immer aufmerksam sein muss, ist auf der Landstraße nicht viel Action geboten. Daher unbedingt Pausen einlegen oder Fahrer wechseln – die vielen Warnschilder entlang der Straßen stehen dort nicht ohne Grund.

Die Orte, in denen wir Halt gemacht haben, unterscheiden sich sehr voneinander und auch die Landschaften, die man entlang der Route passiert, waren mitunter sehr abwechslungsreich. Da hier auch nicht Highlight auf Highlight folgt, kann man auch wunderbar einen Gang runter schalten und einfach den Roadtrip genießen.

> Airlie Beach

In Airlie Beach haben wir uns (am Abend von Tag 6) nach der Überfahrt von den Whitsundays erst einmal ein leckeres Abendessen gegönnt. Der Ort ist ein klassischer Touri Ort, der die verschiedensten Arten an Urlaubern versammelt. Und dennoch mit einem gewissen Flair, kombiniert mit der australischen Entspanntheit. Genau das, was wir nach unserem Ausflug in die „Wildnis“ gebraucht haben.

Übernachtet haben wir im Colonial Palms Motor Inn [Affiliate Link], einem Motel etwa 10 Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt. Der Bus von Shute Harbour (Endstation von Scamper) braucht bis dorthin ebenso etwa 10 Minuten und hält quasi vor der Haustür. Die Unterkunft selbst ist zwar eher Rentner’s Paradise, aber ein Motel der schöneren Sorte mit einer nett angelegten Pool-Landschaft, die direkt vom Zimmer zugänglich ist. Auch das Frühstück war ansprechend.

> Rockhampton

Tag 7: Nach dem Frühstück haben wir den Mietwagen [Affiliate Link] abgeholt und dann ging es auch schon los. Dieser erste Abschnitt von Airlie Beach nach Rockhampton ist mit knapp unter 500 km auch mit Abstand das längste Teilstück unseres Roadtrips gewesen. Die Locals haben uns bestätigt, was wir schon vorab recherchiert hatten – nämlich dass es hier einfach nur gilt, Kilometer zu machen. Umso wichtiger ist es, hier vorsichtig zu fahren und Pausen einzulegen.

Rockhampton ist die Viehzucht-Hauptstadt Australiens und hat uns eher an ein amerikanische Südstaaten-Städtchen erinnert – Rodeo-Abende inklusive (einmal pro Monat im Great Western Hotel – leider nicht als wir dort waren). Etwas, das wir hier nicht unbedingt erwartet hätten.

The Q Motel [Affiliate Link] war für diese Nacht die Unterkunft unserer Wahl. Dabei handelt es sich um ein Motel, wie es im Buche steht – oder man es aus Filmen kennt. Und passt dabei wie auch die Betreiber in das Wild West Gesamtbild. In die Stadt mussten wir mit dem Auto – die Parkplatzsuche war aber kein Problem. Das Frühstück mit Selbstbedienung aus Kühlschrank-Wänden haben wir so noch nicht gesehen, war aber eigentlich eine ganz praktische Form des Buffets und mit ausreichend Auswahl.

> 1770 / Agnes Water

Tag 8: Bevor es weiter Richtung Süden ging, besuchten wir noch den Zoo von Rockhampton. Zwar nicht vergleichbar mit den großen Zoos von Sydney oder dem Australia Zoo nahe Brisbane, bietet er dennoch einen guten Einblick in die Tierwelt Australiens – und das ganze kostenfrei.

Dann wurde es geschichtlich: Im Jahr 1770 gingen die Briten in Person von James Cook als erste Europäer an der Ostküste Australiens an Land – und gründeten mal wieder eine Kolonie. Dieser kleine Ort war dabei der zweite Stopp auf ihrer Entdeckungsfahrt. Und man muss sagen, er ist reichlich unspektakulär. Vielleicht ist bei besserem Wetter und während der Hauptsaison mehr los, wir haben uns dann aber einfach mal einen gemütlichen Abend in unserer Unterkunft im nahe gelegenen Agnes Water gemacht. Ggf. kann man auch direkt nach Bundaberg und stattdessen anderswo eine Nacht dranhängen.

Das 1770 Lagoons Central Apartment Resort [Affiliate Link] war mal eine Unterkunft der anderen Art. Ein Resort mit zentraler Poolanlage, gleichzeitig bot es aber eine Wohnung mit Küche. Aufgrund des Wetters haben wir aber nur Letzteres in Anspruch genommen und es uns sowohl abends als auch zum Frühstück auf der Terrasse gut gehen lassen. Auch ein Jacuzzi steht auf dieser bereit, für diejenigen, die das nächste Enstpannungs-Level erreichen wollen.

> Bundaberg

Tag 9: Direkt nach dem Frühstück ging es Richtung Bundaberg. Da das Teilstück mit 130 km sehr kurz war, waren wir dort auch schon um die Mittagszeit. Was auch gut war, da es dort verhältnismäßig viel zu sehen gibt. Nach einem Spaziergang durchs Zentrum sind wir zur Bundaberg Rum Distillerie. Wer sich für Rum interessiert, sollte die Tour machen. Da wir aber abends schon ein Date mit den Schildkröten hatten und auch noch fahren mussten, haben wir ausgelassen und uns nur das Areal und den Shop ein wenig angesehen. Nach einem weiteren Zwischenstopp am Bargara Beach, wo es ein paar nette Möglichkeiten zu Abend zu essen gibt, ging es weiter zum Mon Repos Turtle Center.

Die Tickets (Kostenpunkt 28$) haben wir ein paar Tage im Voraus online gebucht – das hat schon geholfen, dass wir in eine der früheren Gruppen kamen und nicht allzu lange im Center warten mussten. Das Rahmenprogramm im Center ist wirklich nett gemacht und man erfährt ein wenig über die verschiedenen Schildkrötenarten. Der Ausflug an den Strand war aber natürlich das Highlight des Abends. Auch wenn wir „nur“ dabei zugesehen haben, wie ein Ranger die Nachzügler eines bereits geschlüpften Nestes gerettet hat, war es wirklich ein tolles Erlebnis. Wenn ihr richtig Glück habt, könnt ihr beobachten wie ein ganzes Nest mit mehreren hundert Jungtieren schlüpft und in Richtung Meer läuft. Zu Beginn der Brutsaison kann man wiederum die Schildkröten-Mütter beim Ablegen der Eier beobachten. Aus unserer Sicht läuft das Ganze auch mit der nötigen Diskretion gegenüber den Tieren ab.

Untergebracht waren wir im Spanish Motor Inn [Affiliate Link], dem Premium-Motel auf unserem Roadtrip. Nicht wegen dem Preis, sondern weil hier wirklich auf die Details geachtet wird. Das Frühstück wird beispielsweise allen Gästen zur gewünschten Uhrzeit ins Zimmer gebracht.

Bundaberg: Mon Repos Turtle Center
Mon Repos Turtle Center
Fraser Island: Schiffswrack der S.S. Maheno
Schiffswrack auf Fraser Island
> Hervey Bay / Fraser Island

Tag 10: Nach einem kurzen Abstecher im Botanischen Garten von Bundaberg am Vormittag, ging es lediglich etwas über 100 km weiter nach Hervey Bay – das kürzeste Teilstück unseres Roadtrips. Wie vielen anderen diente uns der Ort vor allem als Ausgangspunkt für den Tagesausflug nach Fraser Island. So haben wir den ersten Tag ohne große Aktivitäten verbracht und lediglich den Trip am Folgetag organisiert – ginge aber auch online, da selber Preis. Ansonsten ist der Ort auch berühmt dafür, einer der besten Spots, um Buckelwale zu beobachten, zu sein (etwa August bis Oktober).

Übernachtet haben wir beide Nächte in einem schönen airbnb [momentan leider nicht mehr im Angebot] an der Esplanade, der Straße, die direkt hinter dem Strand und der Uferpromenade entlang führt. Modern und stimmig eingerichtet, fühlten wir uns besonders im größten Zimmer der Wohnung, das Küche, Ess- und Wohnbereich beherbergt, wie zuhause. Ergänzend zur Küche findet ihr quasi auf der anderen Straßenseite einen gut gepflegten öffentlichen Grillplatz, den es auszuprobieren gilt.

Tag 11: Um 7:30 Uhr mussten wir am Hafen sein, um unseren Tagesausflag nach Fraser Island zu starten. Kostenfreie Parkplätze sind reichlich vorhanden, auf Wunsch könnt ihr euch aber auch abholen lassen. Gebucht haben wir die Day Tour bei Fraser Explorer Tours für 239$ pro Person. Dabei ist sowohl die Fähre als auch das Mittagessen enthalten. Auf Fraser Island werdet ihr dann in einer Mischung aus Reisebus und LKW transportiert – zuerst durch den Regenwald, später auf dem „Beach-Highway“ entlang. Uns hat der Tag wirklich Spaß gemacht und die Insel hat ein paar wirklich coole Spots zu bieten: Den kristallklaren Lake McKenzie, das Schiffswrack der 1935 gestrandeten S.S. Maheno oder den Eli Creek, den wir auch zu Fuß erkundet haben. Auch einen der wilden Dingos konnten wir sehen.

Im Nachhinein hätten wir zumindest eine Nacht in dem Eurong Beach Resort [Affiliate Link] verbracht, wo wir auch für das Mittagessen Halt gemacht haben. So könnte man die stimmungsvollen Farben der weltgrößten Sandinsel in der Abenddämmerung erleben. Preislich scheint es ok zu sein. Für uns war es außerdem in Ordnung den Ausflug in einer größeren Gruppe durchzuführen. Wer eine Tour in kleinerer Gruppe im Geländewagen machen will, muss deutlich mehr Geld in die Hand nehmen. Prinzipiell sollte es auch möglich sein, den eigenen Wagen auf der Fähre mitzubringen. Voraussetzung ist, dass er Allrad hat – und am besten gut versichert ist.

Ein Spektakel der besonderen Art hat uns – wieder zurück in Hervey Bay – in der Dämmerung erwartet. Wie in einem schlechten Katastrophen-Film, wo die Tiere den Braten als erstes riechen, haben wir „Millionen“ von Fledermäusen (allerdings Spezies in Batman-Größe mit teilweise mehr als 1,5m Spannweite) am Himmel gesehen – hier was ich meine (Video stammt nicht von uns und muss man sich auch nicht in voller Länge anschauen).

> Noosa Heads

Tag 12: Den Tag haben wir mit einem Morgenspaziergang mit Regenschirm auf dem fast 1 km langen Urangan Pier in Hervey Bay begonnen. Danach ging es dann erst einmal zum Rainbow Beach, wo glücklicherweise wieder bestes Wetter auf uns gewartet hat. Der Strand hat seinen Namen von den bunten Dünen, die sich in etwa 2 km südöstlich vom Ort in den verschiedensten Brauntönen erheben. Uns (als Fußgänger – aber auch vielen Geländewagenfahrern) wurde der Weg am Strand entlang allerdings durch die Flut zur Mittagszeit versperrt und so blieb nur der Blick aus der Ferne – der aber mehr als entschädigte. Zudem kann man die direkt an die Ortschaft angrenzende (einfarbige) Sanddüne, Carlo Sandblow, erklimmen.

Am Nachmittag kamen wir schließlich in Noosa Heads, der heimlichen Hauptstadt der Kreisverkehre, an. Der kleine Ort an der Sunshine Coast hat ein wirklich nettes Zentrum, dieses wirkte auf uns aber zugleich ein wenig wie „Surfer wurden durch Schickeria vertrieben“. Entlang des empfehlenswerten Noosa Coastal Walk sind uns dann aber doch noch einige Surfer über den Weg gelaufen.

Das eigentliche Highlight war diesmal aber unsere Unterkunft. Das airbnb von Dianne und John ist ein Haus im balinesischen Stil, wo wir ein Zimmer im Gästehaus (mit separatem Aufenthaltsbereich) hatten. Alles ist komplett aus Holz inkl. der Terrasse rund um Pool und Grillbereich und liegt dabei im Grünen. Die stilvolle Einrichtung ist ein Mix aus diversen asiatischen Kulturen. Wenn’s nicht beim ganz kleinen Frühstück bleiben soll, ergänzt man die vorhandenen Zutaten am besten durch einen eigenen Einkauf.

Rainbow Beach: Bunte Dünen in der Ferne
Rainbow Beach
Australia Zoo: Koala Baby zwischen Eukalyptus
Australia Zoo
> Australia Zoo

Tag 13: Als erstes haben wir in Google Maps den Filter „Autobahnen vermeiden“ wieder entfernt, um ohne größere Umwege zum Zoo zu kommen und somit möglichst viel Zeit vor Ort verbringen zu können.

Den mittlerweile leider verstorbenen „Crocodile Hunter“ Steve Irwin kennen einige vielleicht noch aus der gleichnamigen TV-Doku. Er übernahm den Zoo von seinen Eltern und machte ihn zu dem, was er heute ist. Mit knapp 60$ ist der Eintritt bestimmt kein Schnäppchen, aus unserer Sicht aber sein Geld wert. Wie der Name bereits vermuten lässt, liegt der Fokus auf australischen Tieren, die auf einem Areal von der Größe eines Freizeitparks verteilt sind. Die Krokodil-Show sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen und außerdem fanden wir (natürlich) die beiden weitläufigen Känguru-Gehege, wo man sehr nah an die Tiere heran kann, toll. Wer ein Foto von einem Koala auf dem Arm haben will, zahlt extra – kann das hier in Queensland, anders als z.B. in New South Wales, aber noch machen. Wir haben uns die Tiere lieber aus kurzer Distanz angesehen.

Im Anschluss haben wir die letzten Meter unseres Roadtrips in Richtung Brisbane zurückgelegt und selbigen mit dem Abschied von unserem Mietwagen dann auch offiziell beendet.

Tag 14 – 16: Brisbane

Brisbane ist die drittgrößte Stadt Australiens und hat ehrlicherweise wenige spektakuläre „Landmarks“ im Angebot. Dadurch ist die Hauptstadt von Queensland aber auch deutlich weniger überlaufen und vielleicht auch deswegen umso entspannter. Besonders entlang des Brisbane Rivers spielt sich das Leben ab und die Bars sind zu jeder Tageszeit gut besucht.

> Transport

Diesmal haben wir unseren Mietwagen am Flughafen zurückgegeben, da dieser aus Norden kommend auf dem Weg lag. Zudem mussten wir uns so nicht noch einmal in den Stadtverkehr begeben. Ins Zentrum kommt man ganz bequem und in unter 30 Minuten mit dem Zug. Das Hin- und Rückfahrt Ticket kostet pro Person 28$.

Das war es dann aber auch schon wieder an Ausgaben für den öffentlichen Nahverkehr. Einerseits ist eigentlich alles zu Fuß erreichbar, andererseits ist unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel in Brisbane kostenfrei: Die City Hopper, die kleinen roten Boote, verbinden Transport, Sightseeing Tour und Entspannung in Einem – sind an den Wochenenden aber auch gut gefüllt und ein Platz am Oberdeck ist oftmals schwierig zu ergattern.

> Unterkunft

Das ibis Styles Brisbane Elizabeth Street [Affiliate Link] liegt sehr zentral im CBD in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone, der Queen Street. Die Central Station, wo ihr vom Flughafen ankommt, ist 10 Minuten zu Fuß entfernt. Die näheste Anlegestelle der City Hopper (North Quay) ist gerade einmal 5 Minuten entfernt. Ein wenig weiter über die Victoria Bridge und ihr seid auch schon fast an der South Bank.

Das Hotel ist sauber und modern, aber nicht unbedingt viel stylischer als ein normales ibis – vielleicht mit Ausnahme des Frühstücksraums. Ähnlich wie im ibis in Melbourne, bekommt ihr hier ein reichhaltiges Buffet. Bei Buchung am Vorabend sogar für faire 15$ (sonst 20$). Eine nette Alternative mit gutem Kaffee ist das Doppio, ein kleiner Straßenverkauf 50 m nebenan.

> Sehenswürdigkeiten

Für Brisbane sind 2,5 Tage (unser Flug nach Sydney ging am späten Nachmittag von Tag 16) mehr als ausreichend. Genau genommen würde ein Tag weniger auch genügen. Uns gab dies aber die Möglichkeit auch einfach mal piano zu machen.

  • Story Bridge – das berühmteste Bauwerk der Stadt, vom selben Ingenieur wie die Harbour Bridge in Sydney
  • Customs House – unser Favorit unter den Kolonialbauten der Stadt
  • City Hall & Queen Street – das Rathaus und die stets belebte Fußgängerzone im Zentrum des CBD
  • South Bank – Vergnügunsviertel mit öffentlichen Pools auf der anderen Seite des Brisbane Rivers. Macht auf dem Weg dort hin Halt beim Brisbane Schriftzug.

Desweiteren sind ein Spaziergang durch den botanischen Garten sowie durch das alternative West End empfehlenswert.

Die zuvor schon erwähnte Bar-Szene hat in Brisbane – so unser Eindruck – nochmal eine höhere Dichte als in den anderen Großstädten Australiens. Besonders angesprochen haben uns ein paar Läden in der Nähe des Eagle Street Piers und an der South Bank. Für Ausflüge zu späterer Stunde hat das Felons unterhalb der Story Bridge einen guten Eindruck gemacht – aufgrund des gut gemischten Publikums und weitläufigen Open-Air Setups.

Wer doch bereits nach einem Tag Brisbane neue Eindrücke braucht, kann alternativ einen Tagesausflug Richtung Süden machen: Die Gold Coast ist in 1,5 Stunden mit dem Zug zu erreichen, der hippe Küstenort Byron Bay in 2 Stunden mit dem Bus.

Brisbane: Story Bridge bei Nacht
Story Bridge bei Nacht
Brisbane: Customs House vom Brisbane River aus aufgenommen
Customs House

Tag 17 – 20: Sydney

Das Highlight zum Schluss. Da unser Rückflug an Tag 20 erst um 22 Uhr ging, hatten wir quasi vier volle Tage in Sydney. Mit dem Opernhaus und der Harbour Bridge in unmittelbarer Nähe, ist der Hafen zumindest das touristische Zentrum. Die Hauptstadt von New South Wales hat aber noch einige andere sehenswerte Ecken und generell spielt das Meer immer eine zentrale Rolle. Leider hatten wir mit dem Wetter nicht so viel Glück, aber zumindest der letzte Tag war schön sonnig und wir konnten einen guten Eindruck gewinnen, wie lebensfroh die Stadt ist, wenn Locals und Touristen auf den Straßen aufeinander treffen.

> Transport

Vom Flughafen ins Zentrum und wieder zurück kommt ihr in nur etwa 20 Minuten mit der Metro. Und auch sonst sind die Öffentlichen in der Stadt sehr gut ausgebaut. Gezahlt wird (auch auf den Fähren) mit der OPAL Card nach dem Motto pay-what-you-use und daher muss diese auch immer wieder aufgeladen werden. Leider war die Systematik bzgl. der Ticketpreise für uns nicht ganz transparent (Streckenpreis? Tageszeitabhängig? Tageslimit?). Dadurch, dass man zudem nur in größeren Schritten aufladen konnte (Automat 20$, online 10$) mussten wir am Schluss hoffen, dass das Geld noch bis zum Flughafen reicht. Das tat es – trotzdem war das ein wenig nervig. Die Alternative wäre hier eine Kreditkarte mit Kontaktlos-Funktion (idealerweise ohne Fremdwährungsgebühren – mehr Infos dazu bei den Reisetipps), die ebenso genutzt werden kann. Jedoch benötigt jeder Passagier seine eigene Karte.

> Unterkunft

Das McLaren Hotel [Affiliate Link] liegt in einem ruhigen Viertel in North Sydney unweit der gleichnamigen Metro Station (etwa 10 Minuten zu Fuß). Vom und ins Zentrum fahren außerdem Busse, die quasi direkt neben dem Hotel ihre Haltestellen haben. Eine schöne Alternative ist zudem ein Spaziergang über die Harbour Bridge in die Stadt (ca. eine Stunde zum Opernhaus).

Das schnucklige Häuschen ist ein wenig in die Jahre gekommen und das Gegenteil von modern, überzeugt dafür aber mit dem Charme eines familiengeführten Hotels. Das Frühstück war anständig und mit 9$ mehr als fair. Negativ aufgefallen ist uns, dass man für das WiFi extra zahlen muss – auch wenn wir darüber hinweg sehen konnten, da unser mobiles Internet noch ausreichend Volumen übrig hatte (siehe Generelle Tipps unten).

> Sehenswürdigkeiten

Vier Tage sind eine gute Zeit für die größte Stadt Australiens. Sowohl das Zentrum, als auch die Stadtstrände bieten ein abwechslungsreiches Programm – und wie so oft vergeht die Zeit viel zu schnell.

  • Sydney Opera House – zweifelsohne das Highlight der Stadt
  • Harbour Bridge – prägt neben dem Opernhaus das Bild des Hafens
  • Bondi Beach – der Stadtstrand, vom Zentrum ca. 30 Minuten mit dem Bus. Schaut nicht nur den Surfern zu, sondern spaziert unbedingt auch den Bondi to Coogee Walk entlang.
  • Manly Beach – weiterer Surfspot, vom Hafen ca. 20 Minuten mit der Fast Ferry. Mit dem Flair eines kleinen Küstenörtchens.
  • The Rocks – renovierte Fabrikgebäude aus Backstein bilden ein Szene-Viertel unterhalb der Harbour Bridge
  • Royal Botanic Gardens – weitläufiger Park in direkter Nachbarschaft zum Opernhaus
  • Queen Victoria Building – massives Gebäude im viktorianischen Stil, das sowohl von außen als auch von innen beeindruckt.
  • Sea Life Aquarium – nicht nur bei schlechtem Wetter einen Besuch wert

Da wir bereits im Australia Zoo waren, haben wir hier keinen weiteren Ausflug in die Welt der Kängurus und Koalas gemacht – der Taronga Zoo soll aber eine gute Alternative sein und zudem einen schönen Blick auf die Stadt bieten.

Foto-Tipp: Den unserer Meinung besten Blick aufs Opernhaus gibt’s von der Harbour Bridge. Für das klassische Postkartenmotiv mit Opernhaus und Harbour Bridge müsst ihr zu Mrs. Macquarie’s Chair (östlicher Ausläufer des Botanischen Gartens). Eine coole Alternative dazu ist der Ausblick vom Milsons Point (Luna Park) – siehe Foto unten.

Souvenir-Tipp: Wenn ihr – wie wir – eure Reise in Sydney beendet, wollt ihr bestimmt auch ein paar Souvenirs mit nach Hause nehmen. Den exakt gleichen „Ramsch“ wie in allen Souvenir Shops bekommt ihr auch im Paddy’s Market in Chinatown – dort allerdings für weit weniger als die Hälfte des üblichen Preises.

Sydney: Blick auf Harbour Bridge und Opernhaus von Milsons Point
Blick auf Harbour Bridge und Opernhaus
Sydney: Bondi Beach
Bondi Beach

Fazit

Wir hatten drei wirklich schöne Wochen in Australien. Die ständige Nähe zum Meer wie auch die einzigartige Tierwelt sind hier etwas Besonderes. Auch die entspannten und immer freundlichen Australier haben dazu beigetragen, dass wir uns von Anfang bis Ende wohl gefühlt haben. Unsere persönlichen Highlights waren Sydney und die Great Ocean Road. Direkt gefolgt von unserem Inselabenteuer auf den Whitsundays und dem Ausflug auf Fraser Island.

Was würden wir rückwirkend betrachtet anders machen? Wenig. Wie bereits geschrieben, würden wir zumindest eine Nacht auf Fraser Island verbringen – und entsprechend eine Nacht weniger auf dem Festland. Auch eine Überlegung wert wäre ein Tagesausflug an die Gold Coast oder nach Byron Bay, um noch mehr zu sehen – gleichzeitig war der „Lazy Day“ in Brisbane wirklich entspannend.

Bei mehr Zeit würden wir den Roadtrip vermutlich etwas weiter im Norden starten, um auch das Great Barrier Reef zu besuchen. Wenn dann noch immer Urlaubstage übrig sind, würden wir auf den Whitsundays ein paar Tage dran hängen, um die Inselgruppe ausführlicher zu erkunden. Auch ein zusätzlicher Tag auf der Great Ocean Road wäre nicht verkehrt.

Kosten

Vorab gilt es zu sagen, dass wir eher sparsame Urlauber sind. Nicht dass wir uns nicht auch mal etwas gönnen. Aber wir machen lieber öfter Urlaub statt einmal so richtig, wo wir ohne zu zögern die Kreditkarte zücken.

Damit ihr in etwa ein Gefühl bekommt mit welchen Kosten ihr rechnen müsst, zunächst die Übersicht der Gesamtkosten (pro Person – ohne Souvenirs o.ä.) und anschließend ein paar interessante Kennzahlen:

Australien Ostküste: Kostenübersicht (pro Person)
  • Für das Doppelzimmer haben wir im Schnitt 74€ pro Nacht (ohne Frühstück) gezahlt – das Camping auf den Whitsundays ist in der Kalkulation nicht berücksichtigt.
  • Der Mietwagen (ohne Sprit) hat in etwa 50€ pro Miet-Tag gekostet.
  • Die Lebenshaltungskosten (inkl. Frühstück und Restaurants) beliefen sich auf etwa 27€ pro Tag und Person.

Bei den Flügen hat natürlich der Flug von Deutschland nach Australien ein sehr starkes Übergewicht – für die beiden Inlandsflüge zahlten wir etwa 100€ (Melbourne – Whitsundays) bzw. 60€ (Brisbane – Sydney) pro Nase.

Die weiteren Transporte setzen sich hauptsächlich aus Kosten für den Nahverkehr sowie die Überfahrt auf die Whitsundays – die mit umgerechnet 135€ pro Person den größten Posten ausmacht – zusammen. Die Aktivitäten sind zumeist Eintritte (z.B. Australia Zoo oder Sea Life). Am meisten ins Gewicht fällt hier der Tagesausflug auf Fraser Island (145€ pro Person). Weitere Transporte oder Aktivitäten wie z.B. Segeltörns oder ein Flug zum Great Barrier Reef würden die Gesamtkosten natürlich gleich nochmal ein paar hundert Euro nach oben treiben – sind ihr Geld aber vermutlich wert.

Anmerkungen: Bei Hotels, die das Frühstück nicht extra ausweisen, haben wir 15% des Übernachtungspreises für das Frühstück und 85% für das Zimmer angesetzt. Der Wechselkurs lag während unserem Urlaub bei etwa 1 EUR = 0,62 AUD.

Generelle Tipps

SIM Karte

Anders als im EU-Ausland, wird es mit der SIM Karte von zu Hause in Australien teuer. Da das WiFi in vielen australischen Hotels auch nicht das schnellste ist (so unsere Vorab-Recherchen und wir können das im Nachhinein auch bestätigen) und wir auf den Roadtrips nicht ohne Internet sein wollten, haben wir uns für diese Reise entschieden eine lokale SIM Karte zu besorgen. Bekanntermaßen ist Australien riesig und v.a. im Outback hat jeder der Anbieter Probleme mit einer ordentlichen Netzabdeckung. Auf unserer Route sollte diese jedoch bei allen großen Anbietern vernünftig sein. Unsere Wahl fiel letztendlich auf Telstra, den größten Anbieter, mit dem wir fast überall ein sehr schnelles Internet hatten.

Wir haben uns für das 30$ Prepaid-Paket entschieden, bei dem uns 10GB Datenvolumen (+Aktionsbonus) für einen Zeitraum von 28 Tagen zur Verfügung standen. Die Telstra-Shops im Zentrum von Melbourne oder Sydney sind kaum zu übersehen. Das ist der bequemste Weg und ihr geht direkt mit einer aktivierten SIM Karte wieder raus (Reisepass nicht vergessen!). Auch Aldi ist in Australien vertreten und hat wie in Deutschland ein Mobilfunk-Angebot. Dabei nutzen sie anscheinend auch das Netz von Telstra und sind dabei einen Ticken günstiger. Jedoch sind die Karten wohl sehr oft ausverkauft und der Service bzgl. Beratung und Aktivierung ist natürlich nicht dabei.

Einkaufen

Wo wir schon beim nächsten Punkt wären. Auf Dauer sind die kleinen „Convenience Stores“ keine sonderlich günstigste Option. Daher lohnt sich die Suche nach dem nächsten Supermarkt. Woolworths oder Coles sind fast überall zu finden und bzgl. Auswahl und Preis die deutlich bessere Wahl. Und des öfteren findet man auch einen Aldi, der preislich gleichauf oder sogar einen Ticken günstiger ist – und ihr könnt euer Heimweh mit dem ein oder anderen bekannten Produkt lindern. Wenn euch etwas anderes als Lebensmittel fehlen, seid ihr bei BigW richtig aufgehoben – vom Handtuch bis hin zum Regenponcho findet ihr hier fast alles zu wirklich günstigen Preisen.

Geldautomaten

Wie in einigen anderen Ländern auch, wollen in Australien manche Banken bei den Bargeldabhebungen mitverdienen. Trotz gebührenfreier Abhebungen im Ausland wie beispielsweise bei der comdirect VISA-Karte [Affiliate Link], fällt dann eine Gebühr an, die direkt dem abgehobenen Betrag aufgeschlagen wird – so zum Beispiel bei der Commonwealth Bank. Ohne Gebühr konnten wir bei NAB (National Australia Bank) und ANZ (Australian New Zealand Bank) Geld abheben.

BBQ

Die Australier grillen für ihr Leben gerne. Viele Städte bieten öffentliche Grillplätze an – direkt am Strand oder in den Parks. Wir haben uns sagen lassen, dass diese täglich überprüft und gereinigt werden – das erklärt auch warum diese wirklich immer sauber aussehen. Unbedingt ausprobieren – schaut aber davor, ob Beleuchtung da ist oder grillt einfach zur Mittagszeit.

Essen

Zunächst einmal zwei Tipps von uns, um den Geldbeutel ein wenig zu entlasten. Die Salami Pizza von Domino’s ist wirklich lecker und hat während unserem Aufenthalt nur 5$ gekostet – dieser Preis ist unschlagbar. Wer auch gerne einmal Sushi ist, dem können wir Sushi Hub empfehlen. In den Zentren der Großstädte leicht zu finden, bietet diese To-Go-Kette viel Fisch in der Rolle und dabei gute Qualität zum kleinen Preis. Als Freunde der mexikanischen Küche fanden wir zudem die Gerichte der Kette Guzman y Gomez sehr lecker – für Fast Food preislich aber normal.

An dieser Stelle zudem noch eine kleine Anekdote zum Thema Essen: Nachdem wir von der Ferne bereits etliche Hungry Jack’s gesehen hatten, hat es doch bestimmt eine Woche gedauert, bis wir genauer hingeschaut haben und erkennen mussten, dass das der australische Ableger von Burger King ist – die Geschichte zum Namen findet ihr in der englischsprachigen Wikipedia.

Bier

In den drei Wochen habe ich diverse Biere ausprobiert. Als Freund des vor allem im Süden Deutschlands beliebten „Hellen“, kann ich das Carlton Draught wärmstens empfehlen. Wer es ein wenig exotischer mag, dem kann ich das One Fifty Lashes Pale Ale von James Squire ans Herz legen – angenehm fruchtig und erfrischend. Generell sind die meisten Biere eher wässrig – bei einigen gelingt dies aber trotzdem gut und so kann man bei wärmeren Temperaturen durchaus auch einmal das Great Northern (ein bisschen wie Corona, am besten mit Limette) oder Stone & Wood Pacific Ale ausprobieren. Nicht so gut gelungen ist es aus meiner Sicht leider bei Pure Blonde, das recht langweilig schmeckt. Das weit verbreitete XXXX Gold bekommt das Prädikat solide, aber nichts besonderes.

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