Andalusien
El Torcal – Nerja – Granada – Córdoba – Sevilla – Ronda – Málaga
Übersicht
Andalusien ist ein ideales Reiseziel für den Herbst – eine Jahreszeit, in der es immer etwas schwierig ist, etwas Warmes zu finden, ohne gleich eine Fernreise anzutreten. Selbst Ende November hatten wir wirklich tolles Wetter und konnten im T-Shirt die Sonnenstrahlen einfangen. Gleichzeitig wird es abends natürlich schneller kühl und auf den ein oder anderen Regentag sollte man sich auch einstellen. Gleiches gilt für das Frühjahr als Reisezeit, das vielleicht sogar noch einen Ticken besser als der Herbst ist, da einige der Gartenanlagen (Alhambra in Granada oder Alcázar in Sevilla) oder die Innenhöfe Córdobas zu dieser Zeit in voller Blüte stehen.
Desweiteren ist Andalusien wirklich abwechslungsreich: Entspannen am Meer oder Ruhe im Hinterland, pulsierende Städte oder urige Bergdörfer, Kultur-Highlights oder Natur pur – hier sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Bei der Planung unserer Reise war uns wichtig einen guten Mix aus dieser Vielfalt zu finden.
Unsere Route eignet sich perfekt für einen Roadtrip. In etwa 1,5 Wochen sind wir ausgehend von Málaga einmal gegen den Uhrzeigersinn durch Andalusien gefahren. Dabei haben wir unseren Mietwagen wie immer über billiger-mietwagen.de [Affiliate Link] gebucht. Preislich sind die Mietwägen in Spanien wirklich supergünstig – in der Nebensaison haben wir gerade mal etwas über 6€ pro Tag gezahlt (mit Rundum-Sorglos-Versicherungspaket – mehr dazu unter den Reisetipps). Bei der Hotelsuche haben wir daher auch darauf geachtet, dass die Parkplatzsituation bei der bzw. um die Unterkunft entsprechend passt (siehe Generelle Tipps unten zum Thema „Parken“).
Unsere Route
In Summe hatten wir vor Ort elf Tage. Dabei haben wir uns entschieden den Urlaub in Málaga zu starten und auch zu beenden. Wir sind abends in Málaga gelandet (Tag 0), haben den Mietwagen abgeholt und zunächst eine Nacht in der Stadt verbracht – uns das Sightseeing aber für das Ende des Trips aufgehoben.

Nach einem Tagesausflug in den Nationalpark El Torcal (Tag 1), ging es die Küste entlang nach Nerja und das nahegelegene Bergdorf Frigiliana (Tag 2).
In Granada (Tag 3 & 4) wartete dann die weltberühmte Alhambra auf uns, gefolgt von der spektakulären Mezquita in Córdoba (Tag 5 & 6).
Die nächste Station war Sevilla (Tag 7 & 8), die Hauptstadt Andalusiens und zugleich eine der schönsten Städte Spaniens.
Nach Stopps in Ronda und Marbella (Tag 9), ging es schließlich zurück nach Málaga (Tag 10 & 11), bevor es am folgenden Vormittag wieder Richtung Heimat ging.
Tag 0: Málaga
> Unterkunft
Nach unserer Ankunft in Andalusien haben wir im ibis Málaga Centro Ciudad [Affiliate Link] eingecheckt. Das moderne Budget-Hotel liegt nur wenige Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt (z.B. 10 Minuten zur Kathedrale). Da wir abends ankamen und keine weitere Zeit für die Parkplatzsuche aufwenden wollten, haben wir die Tiefgarage des Hotels genutzt (11€). Das Frühstücksbuffet bietet eine gute Auswahl und ist mit 8€ pro Person preislich sehr fair.
Tag 1: El Torcal
Nach dem Frühstück und ein paar Einkäufen für den Tag ging es ca. 50 km (1 Stunde) nach Norden in den Nationalpark El Torcal. Das Areal mit den beeindruckenden Felsformationen lädt geradezu ein, eine Wanderung oder einen längeren Spaziergang zu machen. Und so haben wir hier auch den Nachmittag verbracht.
Im Anschluss ging es zunächst denselben Weg zurück, dann aber vorbei an Málaga und weiter östlich nach Nerja. Dort trafen wir gegen Abend ein. Die zweite Hälfte der knapp 100 km (1,5 Stunden) empfiehlt sich abseits der Autobahn und stattdessen entlang der Küste (30 Minuten länger) zurückzulegen.


Tag 2: Nerja / Frigiliana
> Unterkunft
Das Hotel Nerja Princ [Affiliate Link] liegt am Rande der autofreien Ortsmitte von Nerja, kann aber noch gut mit dem Auto erreicht werden. Wir haben die kostenlosen Parkplätze am Anfang der Straße (Calle Huertos) genutzt. Später haben wir von unserem Balkon aus gesehen, dass den Besuchern des Orts in der Nähe unserer Unterkunft ein großer Parkplatz zur Verfügung steht. Das Zentrum ist vom Hotel aus fußläufig in unter 10 Minuten zu erreichen.
Das Hotel selbst bekommt von uns das Prädikat solide. Weder Personal, Einrichtung oder Frühstück sind uns als besonders gut oder schlecht in Erinnerung geblieben.
> Nerja
Nachdem wir das Zentrum bereits am Vorabend ein wenig erkunden konnten, haben wir den kleinen Küstenort direkt nach dem Frühstück nochmal genauer unter die Lupe genommen. Der kompakte Stadtkern besteht im Prinzip aus der Iglesia de El Salvador am einen Ende und dem Balcón de Europa am anderen. Von der Aussichtsplattform habt ihr einen schönen Ausblick auf den Küstenverlauf. Es lohnt sich aber auf jeden Fall auch die Treppen herunter zu steigen und ein wenig die Uferpromenade entlang zu spazieren.
> Frigiliana
Das Bergdorf Frigiliana ist nur 7 km von Nerja entfernt. Der Ort ist ein schönes Beispiel für die „weißen Dörfer“ in Andalusien. Entlang der einzigen Zufahrtstraße stehen kostenlose Parkplätze bereit. Von dort aus ist es nur ein kurzer Fußweg ins Dorf. Alternativ gibt es am Ortsanfang eine kostenpflichtige Tiefgarage. Im Anschluss haben wir für etwa 1,5 Stunden die Gassen erkundet und sind dabei die Treppen hinauf und herunter spaziert. Zum Abschluss haben wir in einem der Restaurants auf dem Plaza de las Tres Culturas noch ein spätes Mittagessen zu uns genommen.
Anschließend ging es weiter nach Granada. Dabei lohnt es sich, kurz hinter Nerja einen kurzen Zwischenstopp am Aquädukt El Aguila einzulegen. Die Strecke von etwa 100 km legt man normalerweise in einer knappen Stunde zurück, sodass wir gegen Abend an unserem Stopp für die nächsten zwei Tage ankamen.
Tag 3 & 4: Granada
Granada ist allen voran natürlich bekannt für die Alhambra – eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Europas. Aber in der Stadt, deren arabische Einflüsse auch heute noch sichtbar sind, gibt es weitaus mehr als nur als die Burganlage der Mauren.
> Unterkunft
Übernachtet haben wir in Granada im Abadía Hotel Granada Centro [Affiliate Link]. Die Wahl fiel auf diese Unterkunft, da vergleichbare Hotels in zentralerer Lage einfach unverhältnismäßig teurer sind. Zudem braucht man von hier zu Fuß auch nur etwa 10 Minuten ins Zentrum (Plaza Nueva – 1 km) – von dort sind es nochmal 20 Minuten zur Alhambra (1 km zumeist bergauf). Ein weiteres Argument für das Hotel war außerdem der hübsche Innenhof, der bei sonnigem Wetter zum Verweilen einlädt.
Obwohl die Unterkunft am Rande der Altstadt liegt, haben wir die Suche nach einem freien Parkplatz in der Nähe bald aufgegeben. Letztendlich haben wir also auf das Angebot des Hotels zurückgegriffen und das Auto hinter selbigem für stolze 14€ pro Nacht abgestellt.
Frühstück bietet das Hotel nicht an – was aber nicht weiter tragisch ist. Da wir an einem Tag früh aus den Federn mussten, lief es sich sowieso auf ein „Breakfast to go“ hinaus. Am anderen Tag haben wir gemütlich im nahegelegenen Café La Cala gefrühstückt.
> Sehenswürdigkeiten
Oberste Prio hatte natürlich auch für uns die Alhambra und so haben wir uns die Tickets (14€) vorab über die offizielle Website besorgt. Unser Zeitslot für die Nasridenpaläste, den Hauptteil der Anlage, war bereits um 9 Uhr. So hatten wir definitiv ausreichend Zeit für die Besichtigung. Der Hauptgrund für die verhältnismäßig frühe Uhrzeit war aber, dass dies der letzte verfügbarer Slot war – obwohl wir viele Wochen im Voraus gebucht hatten. Soll heißen: Kümmert euch früh um die Tickets! Für die Hobby-Fotografen unter euch ist so eine frühe Uhrzeit (zumindest im Spätherbst) nicht ganz ideal, da es die Sonne oftmals noch nicht ganz über die Burgmauern in die Innenhöfe hinein schafft.
Am bekanntesten und beeindruckendsten sind die folgenden Abschnitte der Anlage:
- Löwenhof und Myrtenhof (beide in den Nasridenpalästen)
- Palacio El Partal – von hier habt ihr außerdem einen tollen Blick auf das Albaicín, das arabische Viertel der Stadt
- Acequia-Hof mit seinen Wasserspielen (im Generalife, dem etwas abgesetzten Sommerpalast)
Da man für die Alhambra schon fast einen kompletten Tag einplanen sollte, ist ein zweiter Tag für Granada absolut sinnvoll. Dabei gilt es allen voran das arabische Viertel zu erkunden. Hier unsere Highlights außerhalb der Burgmauern:
- Mirador San Nicolás – der View Point auf die Alhambra und entsprechend gut besucht
- Calle Caldededría Nueva – berühmt für seine Teestübchen und Souvenir-Geschäfte
- Alcaicería – der ursprüngliche arabische Markt, heute natürlich primär an Touristen gerichtet
- Kathedrale von Granada – die tatsächlichen Ausmaße erkennt man erst aus der Ferne, beispielsweise von der Festungsmauer der Alhambra
- Plaza Nueva (und die nahegelegene Iglesia San Gil y Santa Ana) – zentraler Platz am Fuße der Alhambra, der sich als Ausgangspunkt für einen entspannten Spaziergang entlang des Flüsschens Darro eignet
Desweiteren ist Granada bekannt für seine Tapas-Bars. So strikt wie nirgendwo anders in Andalusien, verschreiben sich die Bars dem Credo, zu jedem Getränk ein kostenloses Tapas-Gericht zu servieren. Meistens was gerade zur Hand ist, manchmal kann man sogar aus ein paar Gerichten wählen. Auch wenn wir uns des Öfteren gefragt haben, wie sich das ganze finanziert, da die Getränke in Spanien im Vergleich zu Deutschland bereits deutlich günstiger sind. Aber so ist zumindest sichergestellt, dass man auch genügend trinkt 😉 Eine nette Auswahl an Lokalen bzw. Vierteln findet ihr in diesem Blog.


Tag 5 & 6: Córdoba
Auch Córdoba ist sehr stark durch maurische Einflüsse geprägt. Touristisches Highlight ist ganz klar die Mezquita – ursprünglich eine Moschee, die später in eine Kathedrale umfunktioniert wurde. Das Minarett wurde beispielsweise im 16. Jahrhundert durch einen Glockenturm ersetzt. Gleichzeitig blieben aber auch nach der Umwandlung viele islamische Merkmale erhalten. Also ein Mix aus beiden Religionen, der das Bauwerk so besonders macht.
> Unterkunft
Unsere Unterkunft in Córdoba war das Eurostars Azahar [Affiliate Link]. In diesem Urlaub war es mit Sicherheit das Hotel mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis (in der Nebensaison ca. 50€ für das Doppelzimmer). In dem ohnehin schon günstigen Gesamtpreis ist ein wirklich reichhaltiges und qualitativ hochwertiges Frühstücks-Buffet enthalten. Zudem ist das Hotel elegant eingerichtet, die Zimmer sauber und geräumig und das Personal sehr freundlich.
Wir haben diesmal ein wenig außerhalb geparkt, um die Kosten fürs Parkhaus zu sparen (14€ pro Nacht). Falls ihr trotzdem vorfahrt, um beispielsweise das Gepäck abzuladen, gebt dem Hotel euer Autokennzeichen durch. Die Unterkunft liegt nämlich im verkehrsberuhigten Bereich, den nur Anlieger befahren dürfen.
> Sehenswürdigkeiten
- Mezquita – allen voran natürlich von innen beeindruckend, aber auch den Blick vom gegenüberliegenden Flussufer (am Ende der Brücke „Puente Romano“) sollte man sich nicht entgehen lassen.
- Calleja de las Flores – eine kleine Gasse, die zu den klassischen Foto-Motiven der Stadt gehört: links und rechts die Blumentöpfe und in der Ferne der Glockenturm.
- Innenhöfe – einige Einwohner Córdobas gewähren der Öffentlichkeit das ganze Jahr über einen Einblick in ihre blumengeschmückten Innenhöfe. Zum Festival der Patios im Mai sind es aber mehr als gewöhnlich und zudem werden diese nochmal besonders herausgeputzt. Hier gilt es früh zu buchen, zudem sind Unterkünfte vermutlich teurer als üblich.
- Plaza de la Corredera – ein klassischer spanischer Plaza, ein wenig abseits des Zentrums (aber gut zu erreichen vom Hotel unserer Wahl).
Zudem können wir euch einen abendlichen Spaziergang entlang der Stadtmauer – vom Stadttor (Puerta de Almodóvar) nach Süden – wärmstens empfehlen. Die Mauer und die Brunnen werden nach Einbruch der Dunkelheit beleuchtet und sorgen so für eine spezielle Stimmung.
Da bei uns das Wetter nicht mitgespielt hat, mussten wir den Alcázar de los Reyes Cristianos, einen kleinen Palast mit Parkanlage, kurzfristig streichen. Aufgrund der Bilder im Internet denken wir aber, dass dieser definitiv auch einen Besuch wert ist.
Tipp: Montag bis Samstag von 8:30 bis 9:30 ist der Eintritt in die Mezquita kostenlos und ihr könnt euch die 11€ für den Eintritt sparen. Zudem könnt ihr das Bauwerk ohne Reisegruppen besichtigen, die erst zu den regulären Eintrittszeiten ab 10 Uhr Zutritt haben.


Tag 7 & 8: Sevilla
Der nächste Stopp auf unserer Reise war Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens. Aus unserer Sicht die schönste Stadt auf unserem Roadtrip und auch einer unserer All-Time Favorites in Spanien.
> Unterkunft
In Sevilla haben wir im airbnb von Manuel genächtigt [momentan leider nicht mehr im Angebot]. Dabei waren wir in der obersten Etage eines klassisch andalusischen Hauses mit hübschem Innenhof untergebracht. Gelegen im Viertel Triana, westlich des Kanals, braucht man zu Fuß zur Kathedrale etwa 15 Minuten.
Unter anderem konnten wir hier auf eine gut ausgestattete Küche (mit Kochfeld, ohne Ofen) zurückgreifen, wovon wir für unser Frühstück auch Gebrauch gemacht haben. Einkaufsmöglichkeiten wie auch etliche authentische Restaurants, in denen man vorwiegend Einheimische antrifft, finden sich in der näheren Umgebung. Ein Parkplatz stand ebenfalls zur Verfügung.
> Sehenswürdigkeiten
- Plaza de España – ein wirklich imposanter Platz im Parque de Maria Luisa. Der dazugehörige Gebäudekomplex ist in der Form eines Halbkreises angeordnet, mit je einem Turm an den äußeren Enden. Die einzigartige Anlage, die den Provinzen des Landes gewidmet ist, befindet sich nur wenige Minute vom Stadtkern entfernt.
- Real Alcázar de Sevilla – bis heute der Palast des spanischen Königs, wenn er in der Stadt zu Besuch ist. Die Palastanlagen wie auch die wunderschönen Gärten erinnern ein wenig an die Alhambra im Kleinformat. Trotzdem sollte man sich den Besuch nicht entgehen lassen. Fans von Game of Thrones werden hier den ein oder anderen Schauplatz der Serie wiedererkennen. Tickets (11,50€) sollte man unbedingt vorab online buchen, um lange Wartezeiten zu vermeiden.
- Kathedrale von Sevilla – eine der bekanntesten Sakralbauten des Landes, deren Glockenturm – die Giralda – das Wahrzeichen der Stadt ist. Dabei handelt es sich abermals um ein ehemaliges Minarett, von dem man einen fantastischen Ausblick über die Stadt hat. Und auch hier empfiehlt es sich die Tickets (10€) vor dem Besuch online zu besorgen.
- Plaza de Toros („La Maestranza“) – nicht so monumental wie beispielsweise die Stierkampfarena in Madrid, aber ähnlich bedeutend und in keinster Weise weniger prachtvoll. Die umliegenden kleinen Gassen laden zur Erkundungstour ein.
- Torre del Oro – früherer Wehrturm, zu dem man auf dem Weg zum Plaza de España einen kurzen Abstecher machen sollte – auch wenn er vielleicht nicht so spektakulär ist wie die anderen Highlights in dieser Liste.
Wer dem Aufenthalt in Sevilla noch ein spezielles Highlight hinzufügen möchte, der muss in der Osterwoche, der Semana Santa, anreisen. Die Prozessionen müssen wirklich ein besonderes Erlebnis sein, ziehen aber natürlich viele Besucher an. Mit der Planung sollte man frühzeitig beginnen und entsprechend mit höheren Preisen für die Unterkunft rechnen.


Tag 9: Ronda / Marbella
> Unterkunft
In Ronda haben wir im Soho Boutique Palacio San Gabriel [Affiliate Link] übernachtet. Der Name ist dabei Programm und man fühlt sich in der Tat wie in einem kleinen Palast. Das stylisch eingerichtete Hotel mit mittelalterlichem Touch liegt zudem sehr zentral.
Da es in der Altstadt generell schwierig mit Parken ist, haben wir uns einen kostenfreien Parkplatz in der Nähe vom Bahnhof gesucht. Kostenpflichtige Alternativen liegen ein wenig näher zur Altstadt.
> Ronda
Ronda beeindruckt vor allem durch seine Lage. Die Altstadt liegt auf einem Felsplateau, das rundum steil abfällt und nur über drei Brücken erreichbar ist. Die Puente Nuevo ist von diesen die spektakulärste und könnte problemlos als Kulisse für die Herr der Ringe Filme gedient haben. Nachts wird diese zudem beleuchtet – dieses besondere Ambiente haben wir uns nach unserer Ankunft (am Vorabend) nicht entgehen lassen. Die tatsächlichen Ausmaße werden allerdings erst tagsüber deutlich.
Nach dem „Abstieg“ in die Schlucht zum View Point (der Weg beginnt an der Plaza de María Auxiliadora) gilt es die Gassen der Altstadt zu erkunden und einen Stopp bei der Kathedrale Santa Maria la Mayor einzulegen. Auch ein kurzer Besuch auf der anderen Seite der Puente Nuevo ist lohnenswert – nach wenigen Metern findet ihr die Stierkampfarena.
> Marbella
Nach dem Sightseeing in Ronda am Vormittag ging es weiter nach Málaga – dem Ausgangspunkt unseres Roadtrips. Auf dem Weg dorthin stand für uns aber noch ein letzter Zwischenstopp auf dem Plan: Marbella, genauer gesagt Puerto Banús, der Yachthafen ein paar Kilometer westlich der Stadt. Die Chance, hier einen wirklichen Promi zu treffen, ist zwar vermutlich sehr gering. Dennoch ist es ganz interessant und manchmal auch amüsant den Mix aus Touristen, Neureichen und denen, die es noch werden wollen, zu beobachten.


Tag 10/11: Málaga
Nachdem wir zu Beginn nur eine Nacht in Málaga verbracht und nur wenig von der Stadt gesehen hatten, waren zum Abschluss noch zwei volle Tage eingeplant. Diese sind auch ausreichend, zugleich haben wir diese aber sehr genossen. Ohne die ganz großen Highlights, steht Málaga vermutlich in kaum einem Reiseführer als Must-See. Trotzdem hat uns die Stadt sehr gut gefallen, was vermutlich an der netten Kombi aus lebhafter, spanischer Innenstadt und dem nur wenige Meter entfernten Stadtstrand liegt.
> Unterkunft
Da das Ibis bereits ausgebucht war, wurden wir diesmal am anderen Ende der Stadt fündig. Das Hotel California [Affiliate Link] ist zwar eine Preisklasse höher und nicht ganz so zentrumsnah, dafür aber persönlicher und hat den Strand quasi vor der Haustür. Besonders gut hat uns das hochwertige Frühstück gefallen, das täglich ein wenig variiert und bei entspannter Musik an den Tisch serviert wurde. Wer nachts eher lärmempfindlich ist, sollte ein von der Straße abgewandtes Zimmer anfragen.
Wir konnten nur wenige Meter entfernt einen kostenfreien Parkplatz in der Paseo Salvador Rueda finden. Alternativ gebt ihr den Mietwagen direkt nach der Ankunft in Málaga (oder nachdem ihr im Hotel eingecheckt habt) zurück und spart euch den Mietpreis für zwei Tage. Und ggf. auch den Rückgabe-Stress während die Zeit zum Abflug immer knapper wird. Die Fahrt mit dem Zug vom Flughafen zur Station Centro Alameda dauert 13 Minuten und kostet gerade einmal 1,80€ pro Person.
> Sehenswürdigkeiten
- Mirador de Gibralfaro – von hier habt ihr den klassischen Blick über die Stierkampfarena auf den Hafen. Der „richtige“ Aussichtspunkt (Google zeigt euch ggf. zwei an) ist ein paar Meter östlich von dem gleichnamigen Castillo. Die Burgruine kann man nach dem kleinen Aufstieg auch gleich besichtigen – muss man aber nicht.
- Mercado Central de Atarazanas – die Markthalle mit seinen Ständen und den bunten Glasfenstern bietet nicht nur schöne Fotomotive. Ihr solltet auch unbedingt einplanen dort etwas zu essen.
- Malagueta & Muelle Uno – der Stadtstrand und die Hafenpromenade befinden sich östlich vom Zentrum. Von der Stadt kommend seht ihr zuerst den bunten Würfel vom Centre Pompidou. Zunächst könnt ihr erst einmal entlang der Geschäfte und Restaurants bis zum Leuchtturm flanieren. Dort angekommen, biegt ihr zum Strand ab und spaziert einfach bis euch eine der Strandbars anlacht.
- Kathedrale von Málaga – der Glockenturm erzeugt nach Einbruch der Dunkelheit eine besondere Stimmung im Stadtzentrum.
Die Alcazaba, eine maurische Festungsanlage, haben wir uns diesmal gespart, da wir in diese Richtung ja schon einiges während unserer Reise gesehen hatten. Für Kunstfreunde könnten zudem das Museo Picasso und der bereits erwähnte Ableger des Centre Pompidou interessant sein.
Fazit
Andalusien ist ein wirklich tolles Ziel im Süden Europas und bietet sich ideal für die Übergangs-Saison (Frühjahr und Herbst) an, wenn es nicht zu heiß ist – es anderswo in Europa aber noch bzw. schon ungemütlich ist. Zudem eignet sich die Route sehr gut für einen Roadtrip. Mit dem Zug ist beispielsweise ein Abstecher in den Nationalpark El Torcal natürlich nicht möglich. Auch die Flexibilität, entlang der Küste oder im Hinterland einfach mal anzuhalten, habt ihr so nicht mehr.
Besonders gut hat uns die Vielfalt Andalusiens gefallen: Die Nähe zum Meer zu Beginn und am Ende. Kulturelle Highlights wie die Alhambra oder die Mezquita. Sevilla als wunderschöne Stadt auf der einen Seite, einzigartige Bergdörfer wie Frigiliana oder Ronda auf der anderen oder Natur pur im Nationalpark El Torcal. Und natürlich das hervorragende spanische Essen wie Tapas und Paella.
Wer mehr Zeit hat, macht ab Sevilla noch einen Abstecher nach Cádiz. Die Hafenstadt liegt bereits am Atlantik und bietet schöne Strände und eine historische Altstadt. Oder ihr hängt einfach einen zusätzlichen Tag in Sevilla dran.
Kosten
Generell ist Spanien ein gutes Stück günstiger als Deutschland – je nachdem aus welcher Ecke ihr kommt. Im Folgenden ein paar Kennzahlen, damit ihr ein besseres Gefühl bekommt:
- Für das Doppelzimmer haben wir im Schnitt 53€ pro Nacht (ohne Frühstück) gezahlt.
- Der Mietwagen war wie bereits erwähnt supergünstig. In der Nebensaison haben wir (ohne Sprit) in etwa 6€ pro Miet-Tag gezahlt.
- Die Lebenshaltungskosten (inkl. Frühstück und Restaurants) beliefen sich auf etwa 27€ pro Tag und Person.
Anmerkung: Bei Hotels, die das Frühstück nicht extra ausweisen, haben wir 15% des Übernachtungspreises für das Frühstück und 85% für das Zimmer angesetzt.
Generelle Tipps
Parken
Ein Roadtrip funktioniert nicht ohne Parken. Im Hotel wird häufig ein stolzer Betrag fällig. Wenn ihr ein paar Euro sparen wollt, gilt es folgende Hinweis fürs Abstellen am Straßenrand zu beachten:
- weiße Umrandung = kostenlos
- blaue Umrandung = gebührenpflichtig
- gelbe / orange Umrandung = Parkverbot / nur für Anwohner
Bier
Auch diesmal eine kurze Einschätzung für die Freunde des Gerstensafts: Neben den landesweit verbreiteten Marken (z.B. Estrella Damm, Estrella Galicia), hat Andalusien einige lokale Brauereien im Angebot, die es unbedingt auszuprobieren gilt. Besonders in Granada mit seiner speziellen Barszene funktioniert das sehr gut. Mein persönlicher Favorit für Freunde des Lagers: Das von der dort ansässigen Alhambra Brauerei gebraute Reserva 1925.