Arabische Emirate

Dubai – Abu Dhabi – Wüstensafari – Al Ain – Fujairah

Übersicht

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein perfektes Ziel, wenn es in Europa fast überall kalt und schmuddelig ist, ihr aber keine Lust habt einmal um den halben Globus zu fliegen. Oder auch einfach weil ihr nur eine Woche oder zehn Tage Zeit habt und sich eine Fernreise schlichtweg nicht lohnt. Die Flugzeit nach Dubai beträgt (per Direktflug aus Deutschland) hingegen gerade einmal knapp sechs Stunden und die Strapazen halten sich somit in Grenzen.

Die Emirate haben jedoch weit mehr als nur die Stadt der Superlative zu bieten. So haben wir das Land Ende Oktober in gut einer Woche erkundet. Die Temperaturen sind – anders als im Hochsommer – dann halbwegs erträglich. Doch auch zu dieser Zeit des Jahres sucht man zumindest während der Mittagszeit schnell die nächstgelegene Klimaanlage. Diese ist im Mietwagen garantiert und so war das Auto das Fortbewegungsmittel unserer Wahl. Auch wenn die Emirate nicht unbedingt ein klassisches Roadtrip-Land sind – schließlich sind links und rechts zumeist Wüste. Aber auch das hat einen gewissen Reiz. Allen voran waren wir dadurch einfach flexibler als mit dem Bus – auch wenn es hier interessante Angebote der ortsansässigen Airlines gibt, die zwischen den größeren Städten eine Art Shuttle Service anbieten (mehr dazu unter Generelle Tipps weiter unten).

Unsere Route

In Summe hatten wir vor Ort sieben Tage. Dabei haben wir uns entschieden den Urlaub in Dubai zu beginnen und auch zu beenden. Eine Alternative wäre natürlich auch Abu Dhabi als Start und Ziel. Am Ende entscheidet vermutlich der Flugpreis – einfach mal auf Skyscanner [Affiliate Link] herumspielen.

Unser Auto haben wir auch diesmal über billiger-mietwagen.de [Affiliate Link] gebucht. Was es dabei für eine unbeschwerte Miete zu beachten gibt, findet ihr unter den Reisetipps. Über den Preis für den Mietwagen konnten wir uns nicht beklagen (unter 20€ pro Tag) und der Sprit ist fast geschenkt. Die Distanzen vor Ort sind wiederum überschaubar und zumeist geht es – bei 120 km/h auf der Autobahn – nur geradeaus. Von Dubai nach Abu Dhabi sind es gerade einmal 140km (hier darf man teilweise sogar schneller fahren), das längste Teilstück zwischen Abu Dhabi und Fujairah beläuft sich – je nach Streckenwahl – auf etwa 270km.

Emirate: Route eine Woche

Nach unserer Ankunft am Vorabend, hatten wir zu Beginn zwei volle Tage, um Dubai (Tag 1 & 2) zu erkunden. Anschließend ging es mit dem Mietwagen weiter nach Abu Dhabi (Tag 3 & 4), der Hauptstadt der VAE. Von dort haben wir uns auch für einen halben Tag auf Exkursion in die Wüste gemacht. Danach standen zwei Tage Relaxen am Strand von Fujairah (Tag 5 & 6) auf dem Programm (ursprünglich mit einem Zwischenstopp in Al Ain auf dem Weg dorthin geplant), bevor es am letzten Tag zurück zu unserem Startpunkt Dubai (Tag 7) ging.

Einreise

Staatsbürger Deutschlands, Österreichs und der Schweiz benötigen für die Einreise einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass. Für touristische Aufenthalte von bis zu 90 Tagen ist weder ein Visum noch eine Online-Registrierung notwendig (Stand: Januar 2021).

Wer – wie wir – vor hat, das Land mit dem Auto zu bereisen, sollte zusätzlich zu seinem nationalen auch einen internationalen Führerschein mitführen. Dieser wird für das Fahren des Autos nicht explizit gefordert, kann aber von den Mietwagenanbietern bei der Anmietung verlangt werden. Anders formuliert: Mit dem ca. 15€ teuren Dokument ist man auf der sicheren Seite.

Tag 1 & 2: Dubai

Dank Erdöl-Millionen hat sich die Stadt in den letzten Jahrzehnten bekanntermaßen enorm gewandelt. Ein Mix aus Größenwahn und Toursimus-Strategie haben Dubai zu dem gemacht, was es heute ist – die Stadt der Weltrekorde. Aus unserer Sicht kann man die Stadt in drei Touri-Bereiche einteilen, für die zwei Tage eigentlich ausreichend sind: Neben dem Areal rund um das Burj Khalifa und dem Stadtteil Jumeirah, findet man in der Altstadt (Old Town) im Norden auch ein ursprüngliches Viertel, das ohne Wolkenkratzer auskommt.

> Anreise

Wenn ihr am „normalen“ Flughafen von Dubai (DXB) ankommt, ist der Transfer in die Stadt mit der Metro ziemlich einfach. Solltet ihr jedoch am neuen Flughafen landen (DWC – Dubai World Central aka Al Maktoum), der in ein paar Jahren zum neuen Drehkreuz im mittleren Osten werden soll, gestaltet sich die Fahrt in die Innenstadt ein wenig schwieriger.

Mit den Öffentlichen (Link) müsst ihr zunächst mit dem Bus (F55/N55) zur roten Linie (Station: Ibn Battuta), und dann alle Metro-Stationen bis zum Stopp eurer Wahl abklappern – und das sind einige. In Summe solltet ihr also viel Zeit einplanen (min. 70 Minuten Fahrtzeit zum Burj Khalifa), reist dafür aber sehr günstig (8,5 AED pro Person). Aber selbst mit dem Taxi dauert die Reise ein wenig (etwa 45 Minuten zum Burj Khalifa) und ihr zahlt natürlich deutlich mehr (ca. 150 AED) – werdet am Ende aber auch direkt vor dem Hotel abgesetzt. Vielleicht lohnt es sich in diesem Fall ja, den Mietwagen bereits am Flughafen abzuholen. Eventuell ist es aber auch sinnvoll, dann doch einen Flug zum alten Flughafen zu buchen, wenn die Preisdifferenz nicht allzu groß ist.

> Unterkunft

Nach unserer Ankunft in Dubai haben wir im ibis One Central [Affiliate Link] eingecheckt. Das Hotel bietet schöne, moderne Business Zimmer mit ausreichend Platz. Das Frühstück ist uns sehr positiv in Erinnerung geblieben, mit reichlich Auswahl zu einem sehr fairen Preis-Leistungs-Verhältnis (45 AED pro Person). Auch die Lage zwischen Burj Khalifa und Altstadt ist sehr praktisch. Noch wichtiger ist aber, dass die auf der Hauptlinie liegende Metro Station World Trade Center zu Fuß nur etwa fünf Minuten entfernt ist.

> Transport

Die meisten Sehenswürdigkeiten in Dubai könnt ihr mit den Öffentlichen, allen voran der Metro, nämlich gut erreichen. Nicht überall, aber die meisten Touri-Spots sind gut angebunden. Nur wenn es zu umständlich war, sind wir aufs Taxi ausgewichen.

Voraussetzung, um mit den Öffentlichen von A nach B zu kommen, ist die nol Card. Die Variante für Touristen in rot bekommt ihr an den Automaten der Metro Stationen für gerade einmal 2 AED. Diese könnt ihr dann entsprechend mehrfach aufladen. Das Tarif-System ist leicht verständlich und die Fahrten sind mit 4 AED (1 Zone) bzw. 6 AED (2 Zonen) recht günstig.

Eine Besonderheit der Metro in Dubai sind pinke Wagons, die exklusiv für Frauen und Kinder sind. Achtet bereits auf die Aufkleber am Bahnsteig, damit ihr – solltet ihr nicht gerade auf einem Mädlstrip unterwegs sein – nicht aus Versehen einsteigt.

Dubai: Burj Khalifa bei Nacht
Burj Khalifa
Dubai: Wasserspiele des Dubai Fountain
Dubai Fountain
> Sehenswürdigkeiten
  • Burj Khalifa – das größte Gebäude der Welt beeindruckt auf jeden Fall erstmal, wenn man davor steht – so viel ist sicher. Den Besuch der Aussichtsplattform sollte man sich dann schon allein wegen der Fahrt mit dem Aufzug in den 125. Stock nicht entgehen lassen. Der Blick in die Ferne und nach unten ist während der Dämmerung besonders schön – und deswegen auch ein wenig teurer (209 AED, sonst 129 AED – wir haben seinerzeit einen noch besseren Deal auf groupon.ae gemacht).
  • Dubai Mall & Dubai Fountain – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Burj Khalifa befindet sich eine der größten Malls der Welt. Auch wer nicht zum Shoppen angereist ist, sollte dennoch einen kurzen Abstecher in dieses Einkaufs-Paradies machen. Vor der Tür befindet sich mit dem Dubai Fountain dann unser persönliches Highlight. Die Wasserspiele mit ihren imposanten Fontänen, gelungener musikalischer Untermalung und dem Burj Khalifa als Kulisse beeindrucken besonders in den Abendstunden. Die Shows finden abends (zwischen 18 und 23 Uhr) alle 30 Minuten mit abwechselnden Musikstücken statt, am Nachmittag gibt es vereinzelte Termine.
  • Old Town – die Al Fahidi Historical Neighbourhood (auch als Al Bastakiya bekannt) mit seinen traditionellen Windtürmen und engen Gassen gibt einen Einblick, wie Dubai vor der Zeit der Erdölförderung ausgesehen hat. Anschließend kann man für wenige Dirham mit einem traditionellen Fischerboot auf die andere Seite des Dubai Creek übersetzen, wo sich u.a. der Gold Souk befindet. Der Besuch dort war aus unserer Sicht aber nicht sonderlich lohnenswert, sondern vielmehr anstrengend.
  • The Palm Jumeirah – an der Spitze der künstlichen Insel befindet sich das Hotel Atlantis mit einer fast schon kitschigen Architektur aus 1001 Nacht. Die Palmenform der Insel lässt sich allerdings nur erahnen und ist vermutlich nur aus der Luft zu erkennen. Den besten Blick auf das Hotel bekommt man wiederum von The Pointe, einer Ende 2018 eröffneten Uferpromenade. Seit 2020 sind dieser Wasserspiele vorgelagert, die dem Dubai Fountain wohl durchaus „das Wasser reichen können“. Die Anreise mit den Öffentlichen zur Palmeninsel ist zwar möglich, aber umständlich. Daher nimmt man hier besser ein Taxi von einer der nächstgelegenen Metro Stationen (Dubai Internet City oder Nakheel)
  • Burj Al Arab – das Luxushotel in Form eines Segels war lange Zeit das Wahrzeichen der Stadt und ist nach wie vor ein optisches Highlight. Den besten Blick hat man vom Umm Suqeim Beach aus. Auch hier nimmt man besser ein Taxi ab der Mall of the Emirates Metro Station.
  • Dubai Marina – auch hier lohnt sich der Besuch am Abend und lässt sich gut mit einem Dinner in einem der zahlreichen Restaurants kombinieren. Wenn die Yachten und die umliegenden Hochhäuser in das richtige Licht gesetzt werden, ist für Hobbyfotografen auf jeden Fall einiges geboten. Ich habe einige spektakuläre Bilder gesehen, die aus den oberen Stockwerken geschossen wurden – konnte aber leider nicht herausfinden, ob es zu diesen einen einfachen Zugang (Restaurant, Aussichtsplattform oder ähnliches) gibt.

Wer unbedingt einmal eine Abkühlung benötigt, dem sei der Wild Wadi Water Park in der Nähe des Burj Al Arab ans Herz gelegt. In diesem Wasserpark mit Rutschen und mehr ist Badespaß für Groß und Klein garantiert.

Wem noch immer zu warm ist, der kann einen Abstecher in die Mall of the Emirates machen. Hier befindet sich eine Skihalle für diejenigen unter euch, die auch in der Wüste nicht auf Wintersport verzichten möchten – oder einfach mal etwas sehr abstruses sehen wollen.

Dubai: Al Fahidi Historical Neighbourhood a.k.a. Al Bastakiya in der Altstadt
Al Bastakiya
Dubai: Dubai Creek in der Altstadt
Traditionelle Fischerboote am Dubai Creek

Tag 3 & 4: Abu Dhabi & Wüstensafari

Nachdem wir unseren Mietwagen abgeholt hatten, ging es erstmal auf der sechsspurigen Autobahn raus aus Dubai. Anschließend geht es immer geradeaus und in etwa 1,5 Stunden Fahrtzeit ist man dann bereits in Abu Dhabi. Schnell wird klar, dass auch hier die letzten Jahre ein paar Investitionen getätigt wurden. Anders als beim nördlichen Nachbarn, wirken hier jedoch viele der Neubauten ein wenig klassischer und scheinen sich stimmiger ins Gesamtbild einzufügen. Was nicht heißen soll, dass Abu Dhabi keine moderne Großstadt mit Prunkbauten, die beeindrucken sollen, ist – aber vielleicht einen Ticken eleganter als Dubai.

> Anreise

Auch wenn wir in Dubai angekommen und abgeflogen sind, habe ich einmal die wichtigsten Infos herausgesucht, falls ihr in Abu Dhabi (AUH) landen solltet:

Der Flughafen ist auch hier ein gutes Stück außerhalb des Zentrums. Die Busse A1 und A2 bringen euch direkt in die Innenstadt und halten an mehreren Haltestellen im Stadtgebiet (schaut hier wo ihr am besten aussteigt). Das Ticket kostet gerade einmal 4 AED und man braucht etwa 45 Minuten. Ein Taxi ist einen Ticken schneller, kostet mit 60-70 AED jedoch deutlich mehr – aber auch hier gilt, dass es euch natürlich direkt vor dem Hotel absetzt.

> Unterkunft

In Abu Dhabi sind wir im Nehal Hotel [Affiliate Link] untergekommen. Es ist eines der Hotels, das uns weder sonderlich positiv, noch sonderlich negativ in Erinnerung geblieben ist. Es ist ein anständiges Mittelklasse-Hotel zu einem relativ günstigen Preis. Praktisch war der Parkplatz vor der Tür (20 AED pro Tag) und die zentrale Lage. Wobei man sagen muss, dass die Sehenswürdigkeiten alles andere als in der Stadtmitte liegen. Da man in den Emiraten (auch in den kühleren Monaten) bereits mittlere Distanzen ungern zu Fuß zurücklegt, ist die Lage daher vielleicht nicht ganz so wichtig wie in anderen Städten.

> Transport

In Abu Dhabi besteht der öffentliche Nahverkehr ausschließlich aus Bussen. Für diese benötigt ihr eine Hafilat Karte, die ihr für 10 AED an den Automaten an den Haltestellen erwerben könnt. Pro Fahrt im Stadtgebiet fallen dann nochmal 2 AED an. Spontan in den richtigen Bus zu steigen ist (auch anderswo) immer ein wenig schwierig, daher empfiehlt es sich vorab die richtige Verbindung zu suchen. Soweit die Theorie.

In der Praxis besucht man die Sehenswürdigkeiten, die quer über das Stadtgebiet verteilt sind, aber entweder mit dem eigenen Mietwagen oder dem Taxi – zum Emirates Palace haben wir uns beispielsweise „vorfahren“ lassen.

Abu Dhabi: Innenhof der Sheikh Zayed Moschee während der Dämmerung
Sheikh Zayed Moschee
Abu Dhabi: Außenfassade der Sheikh Zayed Moschee bei Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
> Sehenswürdigkeiten
  • Sheikh Zayed Moschee – die größte Moschee der Emirate wirkt so, als wäre sie schon seit Ewigkeiten das religiöse Zentrum des Landes, wurde aber erst 2007 eröffnet. Außen dominiert weißer Marmor und auch mit Blattgold wurde nicht gespart. Aber auch innen beeindruckt das Bauwerk mit Kronleuchtern und Teppichen der Superlative. Sie liegt ein gutes Stück außerhalb des Zentrums (etwa auf halber Strecke zum Flughafen), wenn ihr mit dem Auto kommt, müsst ihr euch aber zumindest keine Gedanken über Parkplätze machen. Besonders schön anzusehen ist sie am späten Abend, wenn langsam die Dämmerung einsetzt, und nachts, wenn sie blau angestrahlt wird, was für eine märchenhafte Stimmung sorgt. Der Eintritt ist frei, eine Vorab-Anmeldung auf der Website ist aber notwendig. Außerdem solltet ihr auf den richtigen Dresscode achten. Bei unserem Besuch gab es für Frauen aber auch ein entsprechendes Outfit zum Überwerfen kostenlos (gegen ein Pfand, wenn ich mich richtig erinere) am Eintritt.
  • Emirates Palace Hotel – vermutlich eines der luxuriösesten Hotels der Welt und somit wohl nur im Budget der wenigsten. Aber auch wenn man hier nicht gastiert, ist es möglich an den Sicherheitsleuten vorbei zu kommen und das Hotel von nah und innen zu bewundern. Zum einen solltet ihr euch ein wenig in Schale werfen, zum anderen – um auf Nummer sicher zu gehen – eine Reservierung im Le Café vornehmen. Hier habt ihr zwar einen Mindestverzehr pro Person (seht es einfach als Eintrittsgebühr), aber immerhin könnt ihr euch für diesen auch etwas Leckeres gönnen, z.B. den Palace Cappuccino. Dieser extravagante Kaffee mit Blattgold hebt sich geschmacklich vielleicht nicht sonderlich von einem Cappuccino vom Barista eures Vertrauens ab – ist aber ein kleines Kunstwerk und ein Motiv, das das Herz jedes Hobbyfotografen höher schlagen lässt. Spaziert außerdem unbedingt ein wenig im Außenbereich bei den Springbrunnen herum. Von dort habt ihr den besten Blick aufs Hotel und auch auf die benachbarten Etihad Towers.
  • Qasr Al Watan – der Präsidentenpalast hat seine Tore erst 2019 für die Öffentlichkeit geöffnet – vier Jahre nach seinem Bau und somit auch nach unserem Aufenthalt. Aufgrund der Bilder des ganz in weiß gehaltenen Prunkbaus würde ein Besuch aber definitiv auf unserer To-Do Liste stehen. Tickets kauft ihr idealerweise bereits online, die Kosten belaufen sich auf 60 AED pro Person. Die Guided Tour ist dabei inklusive, aber man kann den Palast auch auf eigene Faust erkunden. Parkplätze sind vorhanden und zudem kostenlos.
  • Corniche Road – die 8km lange Strandpromende lädt insbesondere in den kühlen Abendstunden zum Flanieren und Verweilen ein.

Zudem versucht sich Abu Dhabi als Standort in der Kunstszene zu etablieren. So findet man hier u.a. die erste und einzige Außenstelle des Louvre. Weitere namhafte Museen sind für die kommenden Jahre geplant.

Außerdem dürfte für Freunde des Motorsports bei der Fahrt ins Zentrum ein kleiner Umweg über Yas Island lohnenswert sein. Entlang des sogenannten Yas Leisure Drive findet ihr die Ferrari World, den Yas Marina Circuit sowie den Yachthafen (Yas Marina), von dem ihr einen guten Blick auf die Formel 1 Strecke habt.

Abu Dhabi: Emirates Palace Hotel
Emirates Palace Hotel
Abu Dhabi: Palace Cappuccino mit Goldstaub im Emirates Palace Hotel
Palace Cappuccino
> Wüstensafari

Auch wenn wir normalerweise keine großen Fans von geführten Touren sind, haben wir uns diesen Klassiker in den Emiraten natürlich nicht entgehen lassen. Wüstensafaris werden auch in Dubai angeboten, wir haben uns jedoch für eine Tour mit Startpunkt Abu Dhabi entschieden. Dabei war unser Gedankengang, dass die Wüste im Süden des Landes immer verlassener wird – fraglich ob es wirklich einen großen Unterschied macht. Anschließend stand die Auswahl eines Tour-Anbieters an und wir haben uns letztendlich für Abu Dhabi Desert Safari entschieden. Wichtig war uns dabei, dass wir hier auch keine Kaffeefahrt buchen, bei der man wertvolle Zeit in irgendwelchen Souvenir-Shops, Teppich-Fabriken oder ähnlichem verliert. Mit dem Anbieter und auch dem gewählten Paket (Evening Desert Safari für 250 AED pro Person) waren wir rundum zufrieden.

Der Bestseller unter den Wüstensafaris dauert von 15 bis 21 Uhr. Wir wurden im Hotel abgeholt und dort auch wieder abgesetzt. Neben dem Fahrer sitzen etwa sieben Gäste im Jeep. In unserem Fall haben wir den Wagen mit einer vierköpfigen, französischen Expat-Familie geteilt, die zum Glück alle einen stabilen Magen hatten.

Der erste Teil der Safari ist nämlich das sogenannte „Dune Bashing“ bei dem man sich ein bisschen wie in der Achterbahn fühlt. Trotz anfänglicher Sicherheitsbedenken und fehlender Jahreskarte im Freizeitpark, hat es wirklich Spaß gemacht. Zwischendrin werden aber natürlich auch ein paar Pausen eingelegt, damit man ein wenig durchatmen und auch ein paar Fotos in den Dünen schießen kann.

Im Anschluss fährt die Jeep-Karavane dann ins Camp des Veranstalters (geschätzt kommen hier 40-50 Touristen zusammen), wo noch weitere Punkte auf dem Programm stehen. So hat man hier die Möglichkeit ein Kamel zu reiten, sich in ein traditionelles Kostüm zu werfen oder Wasserpfeife zu rauchen. Besonders schön bei dieser Tour ist natürlich der Sonnenuntergang in der Wildnis. So hat man vor dem Abendessen die Möglichlichkeit, sich vor dem Camp ein ruhiges Plätzchen zu suchen und das Ende des Tages für sich zu erleben. Nach dem Essen (Buffet), das in Ordnung war, geht dann auch langsam das Programm dem Ende entgegen. Kurz vor der Abreise bekommt man noch ein paar Minuten der Ruhe, bei der die Lichter der Anlage ausgeschaltet werden und man den unglaublich klaren Himmel in der Wüste bestaunen kann. Und zum Abschluss gibt es dann – wie soll es auch anders sein – noch eine finale Bauchtanz-Performance.

Lange Rede kurzer Sinn: Es werden hier so ziemlich alle Stereotype bedient – was ist in diesem Fall ja aber auch irgendwo gewünscht ist. Die Teile, die einem zu klischeehaft sind, kann man sich ggf. aber auch wunderbar aus der Ferne ansehen.

Wer noch mehr Wüsten-Feeling haben möchte, für den könnte ein Overnight Stay in der Liwa Oase eine Überlegung wert sein.

Wüstensafari: Kamele in der Wüste
Kamele auf der Wüstensafari
Wüstensafari: Sanddünen in der Wüste
Sanddünen

Tag 5 & 6: Fujairah

Unser letzter Stopp war Fujairah an der Ostküste des Landes. Genau genommen waren wir aber nicht in der gleichnamigen Hauptstadt des Emirats, sondern in der Nähe von Dibba, das etwa 60km nördlich liegt. Anders als an der Westküste dominiert hier am Golf von Oman eine Felslandschaft das Landschaftsbild und sorgt für einen schönen Kontrast zur Wüste.

> Unterkunft

Da der Fokus hier ganz klar auf Relaxen am Strand lag, haben wir uns diesmal eine etwas schickere Bleibe gegönnt. Generell sind hier Resorthotels in der klaren Überzahl und unsere Wahl fiel letztendlich auf eine international renommierte Kette. So haben wir unsere Zelte im Radisson Blu Resort Fujairah [Affiliate Link] aufgeschlagen.

Wichtig anzumerken ist, dass es in dieser Gegend wenige bis keine Essens-Optionen außerhalb der Hotelanlage gibt – dementsprechend muss man hier auch Preise für Frühstück und Abendessen, die in einem gehobenen Hotel nun mal so anfallen, einkalkulieren. In diesem Fall können wir aber sagen, dass es das auch wert war.

> Sehenswürdigkeiten

Wenn man sich dann doch einmal eine Unterkunft leistet, die zu mehr einlädt als nur dort zu schlafen, sollte man auch ein wenig Zeit vor Ort verbringen. So haben wir uns lediglich einmal zum Schnorcheln aus der Anlage herausbewegt.

Nach ein wenig Internet-Recherche sind wir auf Snoopy Island gestoßen, das etwa 20 km von unserem Hotel entfernt liegt. Die kleine Insel befindet sich direkt vor dem Sandy Beach Resort, daneben gibt es aber auch einen öffentlichen Strand, den wir als Ausgangspunkt genutzt haben. Wichtig zu erwähnen ist, dass es hier keine Sonnenschirme und auch wenig natürlichen Schatten gibt – ein längerer Aufenthalt kann also schweißtreibend sein und ihr solltet genügend Sonnencreme einpacken. Falls euer Hotel weder Schnorchel noch Flossen verleiht und ihr auch selbst kein Equipment eingepackt habt, könnt ihr in den kleinen Shops, an denen ihr auf dem Weg hierher vorbeikommt, für wenig Geld ein einfaches Set kaufen. Unser Fazit ist aber eher ernüchternd. Man sieht zwar ein paar bunte Fische, der Meeresboden ist aber eher tot. Wer hier eine Vielfalt wie in typischen Schnorchelgebieten wie z.B. am Roten Meer oder in Südostasien erwartet, wird enttäuscht sein.

Ob sich stattdessen eine geführte Tour zum Dibba Rock (etwas weiter von der Küste entfernt) lohnt, können wir leider nicht sagen – vielleicht wäre das aber die bessere Alternative gewesen.

Wer mit Schnorcheln nichts anfangen kann, aber dennoch einmal aus der Hotelanlage raus möchte, für den bietet sich dann vielleicht ein Ausflug nach Fujairah City an. Die beiden Must-Sees dort sind das Fujairah Fort und die Sheikh Zayed Moschee, der zweitgrößten des Landes nach der gleichnamigen Moschee in Abu Dhabi.

Al Ain

Eigentlich hatten wir geplant auf dem Weg nach Fujairah einen Zwischenstopp in Al Ain einzulegen, haben uns jedoch kurzfristig dagegen entschieden. Schlichtweg um mehr Zeit in unserem schönen Strandresort zu haben. Ehrlicherweise würde das die Reise mit Blick auf die Anzahl der Zwischenstopps aber erst so langsam zu einem richtigen Roadtrip machen… Sei’s drum.

Was es in der „Garden City“ zu sehen gibt hatten wir natürlich schon vorab recherchiert und soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben:

Die Kulturstätten von Al Ain sind der einzige Eintrag des Landes in der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO – und schon deshalb einen Besuch wert. Teil davon und ganz oben auf der Sightseeing Liste wäre natürlich die Al Ain Oase gewesen. Die Palmengärten mit ihren gepflastersten Wegen und dem Jahrhunderte alten Bewässerungssystem wirken auf den Fotos ebenso interessant wie schön anzusehen. Der nächste Halt wäre dann das Jahili Fort gewesen. Beim Anblick des markanten Eingangstors lande ich ganz schnell in der Welt von Lawrence von Arabien, aber auch die restliche Anlage mit den Verteidigungstürmen aus Sand wirkt wie man sich eine Festung in der Wüste so vorstellt. Ganz in der Nähe befindet sich zudem das Al Ain Palace Museum, wohin wir ggf. auch noch einen Abstecher gemacht hätten.

Tag 7: Dubai

Nachdem wir am späten Vormittag zurück kamen, um unseren Mietwagen abzugeben, unser Rückflug aber erst am Abend ging, hatten wir noch ein paar Stunden in Dubai. Vielleicht auch für euch eine gute Möglichkeit, nochmal an eurem Lieblingsplatz der ersten Tage zurückzukommen – oder einfach ein paar Souvenirs einzukaufen.

Fazit

Wer Luxus liebt und lebt, wird sich in den Emiraten auf jeden Fall wohl fühlen. Für alle Normalos ist es nett, hier und da auch einmal eine kleine Portion Luxus abzubekommen. In Kombination mit dem Motto „immer größer, höher, weiter“ (besonders in Dubai) war es für uns einmal ein etwas anderer Urlaub. Und es ist wirklich imposant, das alles einmal gesehen und erlebt zu haben. Die nächste Reise dorthin wird aber vermutlich erstmal eine Weile auf sich warten lassen. Mal sehen was sich die nächsten Jahre noch so tut.

Besonders Dubai mit Burj Khalifa und Co wird bei einigen auf der Bucket List stehen. Unser Eindruck ist, dass sich die Stadtplaner dabei oftmals auch an aufstrebenden Städten wie Singapur orientiert haben. An dieser Stelle darf man aber nicht vergessen, dass die Stadt einfach mal in der Wüste liegt. So gibt es drei, vier touristische Epizentren, an denen viel geboten wird – dazwischen gibt es aber auch nicht ganz so schöne Ecken. Abu Dhabi wirkt – trotz Neubauten – ein wenig traditioneller. Selbst wenn man keinen Roadtrip machen möchte, sollte man der Hauptstadt der Emirate unbedingt einmal einen Besuch abstatten. Ein Tagestrip mit dem Bus lässt sich einfach organisieren – siehe Generelle Tipps unten.

Im Großen und Ganzen war der Roadtrip aber eine gute Idee, um auch ein wenig mehr als nur die beiden großen Städte zu sehen. Prinzipiell würden zwei, drei Tage mehr nicht schaden, um den Entspannungs-Faktor ein wenig zu erhöhen und beispielsweise auch noch Al Ain (wie ursprünglich geplant) einen Besuch abzustatten oder am Strand von Fujairah ein wenig länger verweilen zu können. Zudem würden wir vielleicht auch eine Nacht in der Wüste statt in der Stadt verbringen.

Kosten

Vorab gilt es zu sagen, dass wir eher sparsame Urlauber sind. Auch wenn wir uns diesmal mit der Unterkunft in Fujairah mal ein Hotel über unserem sonst üblichen Limit gegönnt haben, schauen wir gewöhnlich auf die Kosten und machen dafür lieber einmal mehr Urlaub.

Damit ihr in etwa ein Gefühl bekommt mit welchen Kosten ihr rechnen müsst, zunächst die Übersicht der Gesamtkosten (pro Person – ohne Souvenirs o.ä.) und anschließend ein paar interessante Kennzahlen:

Vereinigte Arabische Emirate: Kostenübersicht (pro Person)
  • Für das Doppelzimmer haben wir im Schnitt 86€ pro Nacht (ohne Frühstück) gezahlt. Ohne das Resort in Fujairah wären wir bei durchschnittlich 64€ pro Nacht rausgekommen.
  • Der Mietwagen (ohne Sprit) hat in etwa 19€ pro Miet-Tag gekostet.
  • Die Lebenshaltungskosten (inkl. Frühstück und Restaurants) beliefen sich auf etwa 35€ pro Tag und Person.

Die Kosten für das Benzin sind fast schon vernachlässigbar gering – man ist hier ja buchstäblich an der Quelle. Die weiteren Transportkosten setzen sich aus den Metro- und Taxi-Fahrten zusammen und fallen auch nicht weiter ins Gewicht.

Mit umgerechnet ca. 63€ pro Person macht die Wüstensafari den größten Posten bei den Aktivitäten aus. Für das restliche Geld haben wir das Burj Khalifa besucht, uns Schnorchel-Equipment besorgt und einen Abstecher im Emirate Palace gemacht. Letzteres war mehr ein Event als Kaffee & Kuchen, daher habe ich es nicht als Lebenshaltungskosten eingestuft 😉 Ich denke für 140€ pro Person haben wir hier einiges geboten bekommen.

Anmerkungen: Bei Hotels, die das Frühstück nicht extra ausweisen, haben wir 15% des Übernachtungspreises für das Frühstück und 85% für das Zimmer angesetzt. Der Wechselkurs lag während unserem Urlaub bei etwa 1 EUR = 3,93 AED (Dirham).

Generelle Tipps

Alternativer Transport (Fernbusse)

Wenn ihr mit einer der beiden Airlines der VAE fliegt, habt ihr die Möglichkeit ein wirklich cooles Angebot in Anspruch zu nehmen. So bietet Etihad mehrmals täglich kostenlose Fahrten vom Flughafen Abu Dhabi nach Dubai oder Al Ain und zurück an. Bei Emirates ist – laut Website – zumindest der Rücktransport von Abu Dhabi zum Flughafen in Dubai gesponsort. Andererseits muss der Bus ja auch dort hinfahren, ggf. lohnt es sich also einmal nachzufragen. In beiden Fällen müsst ihr euren Sitzplatz nämlich vorab reservieren.

Wer mit einer anderen Fluglinie in die Emirate gekommen ist oder nicht extra zum Flughafen will, kann auch auf öffentliche Busse zurückgreifen. Für wenige Dirham kommt man so von Dubai nach Abu Dhabi oder in andere Städte der Emirate. In Dubai müsst ihr zur Al Ghubaiba Bus Station, in Abu Dhabi ist die Central Bus Station in der Nähe der Al Wahda Mall.

Verhalten in der Öffentlichkeit

Die Emirate sind im Vergleich zu anderen Ländern des mittleren Ostens sehr gemäßigt und dem westlichen Lebensstil gegenüber sehr tolerant – dennoch sollte man sich an ein paar Regeln halten und auf ein paar Dinge achten. Dazu gehört aus unserer Sicht allen voran der Umgang zwischen Paaren (d.h. auf zu viel Zuneigung in der Öffentlichkeit verzichten) und die Wahl der Kleidung (d.h. nicht die knappsten Outfits wählen). Denkt zudem an das Alkoholverbot jenseits der Touri-Anlagen, wobei es außerhalb ohnehin schwierig werden dürfte etwas zu finden. Wie so oft ist es ratsam, einfach ein wenig auf seine Umgebung zu achten.

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